Bei der Auswertung von Geschäftsergebnissen und Abschätzung der zukünftigen Entwicklung verwenden Unternehmen Kennzahlen, die häufig auf den Zeitraum "Jahr" bezogen sind. Die einzelnen Jahre sind aber infolge variierender Zusammensetzung aus Wochentagen, Wochenenden und Feiertagen unterschiedlich strukturiert. Aufgrund der Schaltjahreinflüsse ergibt sich grundsätzlich - ohne Berücksichtigung der Feiertage - ein 28-Jahres-Zyklus. Neben bundeseinheitlichen Feiertagen existieren viele bundeslandspezifische Feiertagsregelungen. Zu berücksichtigen sind weitere regionale und kommunale Besonderheiten, wie Regionen mit intensiven Karnevalsaktivitäten oder Gemeinden mit überwiegend katholischer oder evangelischer Bevölkerung. Schulferien sind länderspezifisch unterschiedlich. Wochentage sind unterschiedlich zu bewerten. An Brückentagen (zwischen Feiertagen und dem Wochenende) wird oft frei genommen, an Freitagen weicht die ÖPNV-Nachfrage deutlich von den restlichen Werkstagen ab. Häufig erstreckt sich das Verkehrsgebiet eines ÖPNV-Unternehmens auf mehrere Bundesländer mit teilweise unterschiedlichen Feiertags- und Ferienregelungen. Die tagtypenspezifische unterschiedliche Verkehrsnachfrage erfordert eine Betrachtung nach so genannten Rechnungstagen, eine Methode, die bereits bei den Berliner BVG verwendet wird, bei der aus Verkehrserhebungen die unterschiedliche fahrtenspezifische Gewichtung der Tagtypen und Gesamtzahl der Rechnungstage im Jahr ermittelt wird. Auch wenn die Kalendereffekte prozentual gering erscheinen, fallen sie jedoch bei Kennzahlen mit Millionendimension spürbar auf. Der Beitrag stellt die täglichen Nachfrageunterschiede dar und legt dar, wie wichtig die Kenntnis des Kalendereffekts für die Berechnung des Jahresergebnisses ist.
Der Einfluss von Kalendereffekten
Ein unterschätzter Aspekt bei der Bewertung von Geschäftsergebnissen im Öffentlichen Personennahverkehr
Influence of calendar effect
Der Nahverkehr ; 25 , 11 ; 56-59
01.01.2007
4 pages
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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