Als am Donnerstag, 18. Januar 2007 Orkan Kyrill von Westen her über Mitteleuropa zog, gab es in den Hochspannungsnetzen der 50-Hz-Landesversorgung und der 16,7-Hz-Bahnstromversorgung zahlreiche Isolationsfehler, die sich je nach Ursache, Sternpunktbehandlung und Schutzkonzept als Erdschlusswischer, Dauererdschlüsse, Doppelerdschlüsse, Kurzschlusswischer, Dauerkurzschlüsse oder 50-Hz-Kurzunterbrechungen auswirkten und - in diesem Ausmaß erstmalig - dazu führten, den Zugbetrieb letztendlich in allen Bundesländern und Regionen vollständig einzustellen. Bei Einschwingvorgängen schalteten sich einige Umformer und Umrichter ab, die jedoch in den meisten Fällen kurzfristig wieder angefahren und synchronisiert werden konnten. Großschäden wie vor 12 Jahren in der Schweiz gab es jedoch nicht. Das bundesweite 110-kV-Bahnstromleitungsnetz erwies sich in seiner vermaschten Struktur als belastbar und konnte im beinahe totalen Leerlauf stabil gehalten werden. In Kombination mit der redundanten Struktur des 15-kVOberleitungsnetzes konnten die in den Bahnhöfen zurückgehaltenen elektrisch betriebenen Züge weiter mit Energie für Heizung, Sanitäranlagen und Bordgastronomie versorgt werden. Der Beitrag gibt einen Bericht über das Krisenmanagement in den Leitstellen der DB Energie. Eine beigefügte Tabelle zeigt den regional jeweils ersten Störfall mit > 300 Verspätungsminuten durch Orkan Kyrill.
Netzbetrieb während Orkan Kyrill
eb - Elektrische Bahnen ; 105 , 4-5 ; 300-302
2007-01-01
3 pages
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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