Um eine Qualitätsverbesserung von Antriebskomponenten und Kosteneinsparung durch Verkürzung der Fahrzeug-Inbetriebnahmezeiten zu erzielen, gründete die Siemens AG am Standort Erlangen auf das Gerätewerk ein Systemversuchsstand für Nahverkehrs-Antriebskomponenten, das 1986 in Betrieb ging. 1988 wurde eine Bahnstromeinspeisung 15 kV 16,7 Hz hinzugefügt. 1990 wurde der Versuchsstand um die für den Einsatzbereich Fernverkehr notwendigen Prüfmittel ergänzt. Der steigernde Bedarf erforderte später die Umstellung auf Zweischichtbetrieb. 2001 wurde durch die Zusammenführung des Geschäftsfeldes Large Drives am Standort Nürnberg der Grundstein für den Neubau eines gemeinsamen Systemprüfhauses für Traktions- und Industriekomponenten am Standort Nürnberg (Januar 2003) gelegt. Es gliedert sich in den Bereichen Maschinen- und Systemprüffeld (überwiegend Industrieanwendungen), Systemprüffeld Bahnen, Klimaprüfkammer, Entwicklungs- und Typprüffeld Industrie und Entwicklungs- und Typprüffeld Bahnen. Im Maschinen- und Systemprüffeld können Antriebe geprüft werden bis zu einer Dauergrenzleistung von 5 MW, einem maximalen Moment von 80kNm, einer maximalen Drehzahl von 6 000 min und in einem Spannungsbereich bis zu 13,8 kV, maximal 20 kV, bei 50 Hz oder 60 Hz. Im Bahnprüffeld liegt die Leistungsgrenze der Prüfstände für Dauerbetrieb bei 1,6 MW pro Motor. Es werden die Ausrüstung des Systemprüfhauses, Konzept und Prüfmöglichkeiten der Bahn-Systemprüfstände und Inhalte und Umfang der Prüfungen beschrieben. Eine Tabelle stellt die bisherigen Tests von 1986 bis 2002 in Erlangen und von 2003 bis heute in Nürnberg dar
Systemprüfhaus Nürnberg für die Antriebstechnik von Bahnfahrzeugen
Nuremberg system test house for rail vehicle traction equipment
eb - Elektrische Bahnen ; 105 , 1-2 ; 106-114
2007-01-01
9 pages
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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