Seit es in Berlin die Eisenbahn gibt, fahren dort auch private Bahngesellschaften. Neben kleineren überregionalen Bahnen wie der Lehniner Kleinbahn und der Niederlausitzer Eisenbahn gab es um 1900 u. a. solche Privatbahnen wie die Altlandsberger Kleinbahn, die Neukölln - Mittenwalder Eisenbahn und die Osthavelländische Kreisbahn sowie, stellvertretend für eine ganze Reihe von Industriebahnen, die Bahn von Tegel nach Berlin-Friedrichsfelde. Trotzten sie immerzu wirtschaftlichen Schwierigkeiten, so veränderte sich deren Umfeld nach dem Zweiten Weltkrieg mit Enteignungen im Osten, der Aufteilung Berlins durch die Siegermächte und erst recht durch den Mauerbau grundlegend, so dass etwa die Heidekrautbahn von ihren Endpunkten in Reinickendorf und Wilhelmsruh getrennt wurde. Inzwischen ist der Betrieb auf den meisten Industriebahnen eingestellt, aber die Mitte der 1990er Jahre eingeleitete Bahnreform brachte vielen privaten Bahnen wieder Rückenwind. So gelang es der Niederbarnimer Eisenbahn [NEB], den Verkehr auf der Heidekrautbahn bis in den Gemeinschaftsbahnhof Berlin-Karow zu übernehmen, und ab Dezember 2006 wird sie sogar die Regionalzüge auf der Strecke von Berlin-Lichtenberg nach Kostrzyn bedienen. Heute erbringen in oder um Berlin an die zwanzig [vom Verfasser genannte] private Eisenbahnverkehrsunternehmen Schienenverkehrsleistungen, aber das Beispiel der GVG offenbart deren Abhängigkeit von Subventionen. Nach der Streichung der Unterstützung durch die Schweden können die bislang mehrmals in der Woche über Saßnitz nach Malmö gefahrenen Nachtzüge nur noch nach Bedarf verkehren.
Auf eigene Rechnung
Privatbahnen in Berlin gestern und heute
Bahn extra ; 17 , 4 ; 28-31
2006-01-01
4 pages
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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GWLB - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek | 1961
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IuD Bahn | 1998
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