Beim Bau der Röhren für den Lötschberg-Basistunnel in den Schweizer Alpen wurde mehrfach ein Phänomen beobachtet, das die Vortriebsgeschwindigkeit mittels Tunnelbohrmaschine (TBM) behinderte und verzögerte. Dabei handelte es sich um Ausbrüche aus der so genannten Ortsbrust, der Gebirgsfläche direkt vor dem TBM-Schneidrad, die durch tektonische Verschiebungen hervorgerufen wurden. Interessanterweise wurden diese Ausbrüche dort angetroffen, wo der Fels anscheinend stabil und die Überlagerung über 1000 m hoch war. Die gelösten Brocken, hinter denen sich Spalten von etwa 10 cm Breite auftaten, hatten eine Fläche von bis zu 15 m² und eine Dicke zwischen 50 und 100 cm. Da die TBM unter solchen Bedingungen nicht nur als Fräse, sondern auch als Brecher herhalten musste, war ihr Wirkungsgrad durch verminderte Vortriebskraft und erhöhten Verschleiß der Meißel deutlich reduziert.
TBM excavation and stress-induced spalling in the Raron/Steg drive
TBM-Vortrieb und spannungsinduzierte Abschalungen im Vortrieb Raron/Steg
Felsbau ; 24 , 6 ; 31-36
2006-01-01
6 pages
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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