Der Prozess um den gebrochenen ICE-Radreifen von Eschede und die anhaltenden Technik-Pannen bei neuen Schienenfahrzeugen rücken die Frage nach der Produkthaftung immer stärker in den Vordergrund. Spätestens seit der Katastrophe von Eschede ist klar, dass der falsch eingeschätzte Verschleiß an einem Eisenbahnrad fatale Folgen haben kann. Mit dem - vorläufig gescheiterten - Versuch der Justiz, die Schuldigen zu ermitteln, offenbart sich auch ein einschneidender Wandel bei der Verantwortung für das System Rad und Schiene. Denn angeklagt waren sowohl Vertreter der DB AG als auch des Radherstellers. Das Umdenken hat mit der Bahnreform eingesetzt. Nicht mehr der Bahnbetreiber, sondern der Hersteller soll in die Pflicht genommen werden, wenn ein zugelassenes Betriebsmittel versagt. Dabei geht es um komplexe Haftungsfragen mit erheblichen zivil- und strafrechtlichen Folgen.
Neue Rollenverteilung
Bahnindustrie in der Verantwortung
Eisenbahn Magazin ; 41 , 8 ; 20-22
2003-01-01
3 pages
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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