Mit der abnehmenden Leistungsfähigkeit des gesetzlichen Rentenversicherungssysteme gewinnen private und betriebliche Altersvorsorge zunehmend an Bedeutung. Dies erhöht die Eigenverantwortung der Vorsorgenden bei Entscheidungen über Ausmaß und Form der zusätzlichen Alterssicherung und erfordert erhebliche Selbstdisziplin beim Verzicht auf unmittelbaren Konsum. Selbstkontrollprobelme können daher zentarle Ursache für zu geringe Sparquoten und langfristig suboptimales Sparverhalten sein. Der neoklassische Theorierahmen bietet nur unzureichende Möglichkeiten, die Eignung steuerlicher Anreize und spezieller Altersvorsorgeprodukte zu diskutieren. Dazu bedarf es deskriptiver verhaltenswissenschaftlicher Spartheorien, in denen statt der stabilen Präferenzen des homo oeconomicus der innere Konflikt zwischen kurzfristigen und langfristigen Interessen formal modelliert wird. Im Beitrag werden derartige Theorien vorgestellt, wünschenswerte Eigenschaften von Altersvorsorgeprodukten abgeleitet sowie Produktmodifikationen und -innovationen diskutiert.
Altervorsorge, Konsumwunsch und mangelnde Selbstdisziplin
Zur Relevanz deskriptiver Theorien für die Gestaltung von Altersvorsorgeprodukten
ZfB Zeitschrift für Betriebswirtschaft ; 72 , 12 ; 1297-1323
2002-01-01
27 pages
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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