Der größte Teil Süddeutschlands hat weit größere Schwierigkeiten bei der Anlage, Unterhaltung und Benützung der Verkehrslinien als das norddeutsche Flachland, wo zügige Linien mit geringen Steigungen oft weithin schnurgerade möglich sind. Allzu viele hohe Stufen und tiefe, gewundene Täler hemmen Straßen und Bahnen. Das war in der Vorgeschichte bis ins Mittelalter anders. Die alten Wege, oft „Heerstraßen" oder „Hohe Straßen" oder „Rennsteige" genannt, führten ohne Rücksicht auf die Steigung rasch hinauf auf die Wasserscheiden, wo keine Brücken notwendig waren, wo man auch in nassen Zeiten nicht im Schlamm versank. Die Täler wurden an den günstigsten Stellen gequert. [...] Damit setzten aber gerade für Süddeutschland die großen Schwierigkeiten ein. Die großen Bruchstufen, besonders am Rande des Rheintalgrabens, die zahlreichen Schichtstufen von Trias und Jura, die oft tiefen, engen, vielgewundenen Täler boten große, an manchen Stellen unüberwindliche Schwierigkeiten. So mußte sich der Verkehr den günstigsten Stellen zuwenden, die ihm von Tektonik und Flußgeschichte vorgezeichnet waren.
Die Abhängigkeit des Verkehrs von Tektonik und Flußgeschichte in Süddeutschland
2025
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Sonstige
Elektronische Ressource
Deutsch
TIBKAT | 1990
|Die Gewannflur in Süddeutschland
GWLB - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek | 1964
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