Es wird das Verhalten von Seilen und Seilverbänden beim Durchlaufen einer Friktionswinde, insbesondere unter dem Aspekt möglicher Schäden, untersucht. Die Berechnungsmethoden für Drahtseilgeometrien werden erläutert und die Gleichungen vorgestellt, die es erlauben, die Raumkurve der Drähte und Litzen mit Hilfe analytischer Funktionen sowie mittels der Vektor- und Matrizenschreibweise darzustellen. In diesen Gleichungen werden die Abhängigkeiten der Zugspannungen von den Schlagwinkeln und dem Wickelradius deutlich. Weiter wird das Seilverhalten als Funktion der Machart und der Belastung untersucht. Hierbei wird deutlich, daß mehrlagige dicke Seile bei ungünstigem d/D-Verhältnis relativ große Ausgleichsbewegungen der Drähte und Litzen im Seilverbund benötigen, um einen Gleichgewichtszustand herzustellen. Diese Bewegungen werden maßgeblich durch die innere Reibung beeinflußt: Bei schwacher Reibung stellt sich ein Gleichgewichtszustand leichter her als bei starker Reibung. Diese Reibung wird bei Zugbeanspruchung des Seils durch den Schnürdruck oder bei einer Querpressung durch den Andruck der Anpreßrollen aufgebracht. Die theoretisch abgeleiteten Zusammenhänge und die Praxiserfahrungen werden bewertet. Abschließend werden Praxisempfehlungen für einlagige Rundlitzenseile, mehrlagige Rundseile, z. B. dreilagige Flachlitzenseile, und Flachseile gegeben.
Das Verhalten von Seilverbänden beim Durchlaufen von Friktionswinden
The behaviour of rope joints when running trough friction winches
Glückauf Forschungshefte ; 57 , 4 ; 165-172
1996
8 Seiten, 5 Bilder, 17 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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