Die aus der Hanfpflanze gewonnenen Drogen Haschisch und Marihuana sind weit verbreitet. Eine wissenschaftliche Studie untersuchte den Einfluß dieser Drogen auf die Fahrtüchtigkeit im Straßenverkehr. Der Wirkstoff der Drogen Haschisch und Marihuana THC (Tetrahydrocannabinol) wurde Versuchspersonen durch Inhalation von Marihuanarauch zugeführt und inhalierte Mengen an THC quantitativ bestimmt. Dosierungen von 0, 100, 200 oder 300 Mikrogramm THC/kg Körpergewicht wurden verabreicht und in Doppelblind-Versuchsreihen die Fahrtüchtigkeit geprüft. Fahrtests auf stillgelegten und befahrenen Autobahnen sowie im dichten Stadtverkehr wurden durchgeführt und die Fahrtüchtigkeit anhand von Standardtests bestimmt. Weiter wurden Hand- und Körperbeherrschung geprüft und der THC-Gehalt im Blutplasma ermittelt. Es zeigte sich ein signifikanter, jedoch geringer Einfluß der Droge auf das Fahrverhalten. Die unterbewußte Informationsverarbeitung, beurteilt nach der Abweichung vom Mittelstreifen, war, dosisabhängig, deutlich beeinträchtigt. Fahrleistungen, die von bewußter Aufmerksamkeit abhingen, wurden dagegen nur wenig und erst von höheren Drogendosen beeinflußt. Angenommen wird ein psychologischer Effekt, der die Fahrer zu erhöhter Aufmerksamkeit und Selbstkontrolle zwingt. Stärkere Belastung durch monotone Situationen, Stress, Überraschungsmomente, Ablenkungen oder Reizüberflutung sowie Wechselwirkung mit Alkohol oder Medikamenten könnten diese Kompensation verhindern.
Marihuana im Straßenverkehr. Wissenschaftliche Studie der Universität von Limburg, Maastricht 1994
Marihuana and traffic. Scientific study by University of Limburg, Maastricht, 1994
Hanf ; 8/9 ; 34-35
1996
2 Seiten, 1 Bild
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
Hanf , Straße (Verkehr) , Medizin , Biochemie , Psychologie , Messen , giftige Substanz , Forschung , Innovation
Unfallentwicklung Straßenverkehr : 1994
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