Nach der zweiten Stufe der Bahnreform gehören die Personenbahnhöfe innerhalb der Holding DBAG (Deutsche Bahn AG) zur Führungsgesellschaft DB Station & Service (Deutsche Bahn). Den stärksten Einfluß auf die Gestaltung und Bemessung der Personenbahnhöfe hatten und haben die großen Änderungen in der Angebotsstrategie. In der Gegenwart bieten ehemalige große Wartezonen und frühere Gepäckräume große Chancen für die Einbeziehung neuer Dienstleistungen in vorhandene Empfangsgebäude, insbesondere in den Knoten des vertakteten Fernverkehrs und Nahverkehrs, die infolge günstiger Erreichbarkeit aus der Region eine hohe Standortqualität aufweisen. Zu dem überaus positiv zu wertenden Erbe aus dem Eisenbahnzeitalter gehört die überwiegend günstige Lage der Personenbahnhöfe zu den zentralen Geschäftsgebieten der Großstädte, wenn man die Maßstäbe des Fernverkehrs anlegt. Für den äußerst zeitempfindlichen Nahverkehr erwies es sich allerdings als notwendig, das Umsteigen auf städtische Verkehrsmittel am Stadtrand, beziehungsweise lange Fußwege zu vermeiden. Der günstigen Erreichbarkeit großer Personenbahnhöfe mit den öffentlichen Personennahverkehr stehen vielfach für die Verknüpfung des motorisierten Individualverkehrs mit der Bahn nur staugefährdete Straßen beziehungsweise fehlender Parkraum am Bahnhof gegenüber. Hier greifen das großzügige Parkplatzangebot und die in der Regel vorzügliche Straßenanbindung der Flughäfen als bisher von der Bahn zu wenig beachtete verkehrsmittelbestimmende Faktoren zugunsten des Flugzeugs, von der reinen Pkw-Fahrt (Personenkraftwagen) ganz zu schweigen. Abgestufte Parkraumkonzepte an Fernpersonenbahnhöfen sind darum ebenso unerläßlich wie die gute Erreichbarkeit der Bahnhöfe für private Pkw und Taxen.
Der Personenbahnhof als Verkehrsknoten. Rahmenbedingungen und Typologie
The railway station for passenger traffic as traffic junction
ETR - Eisenbahntechnische Rundschau ; 48 , 7/8 ; 430-438
1999
9 Seiten, 12 Bilder, 10 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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