Im Jahre 1998 wurde die eingleisige S-Bahnstrecke Schönholz-Hennigsdorf mit der Option für einen zweigleisigen S-Bahn-Betrieb ausgebaut. Dabei mußte der Bahnkörper auf die erforderliche Breite erweitert werden. Zwischen Kilometer 18,735 und 18,845 war dazu der Abbruch einer nicht mehr standsicheren Stützmauer notwendig. Um die bestehenden Bahngrenzen zu erhalten und aus ökologischen Gründen entschied der Auftraggeber, den entstehenden Geländesprung mit einer begrünbaren geokunststoffbewehrten Steilböschung zu sichern, welche sich im Druckbereich von Eisenbahnverkehrslasten befindet. Sie gilt nach dem Regelwerk der DB Netz (Deutsche Bahn) als neue Bauart, so daß entsprechende Zustimmungen des EBA (Eisenbahntechnisches Bundesamt) und Genehmigungen der DB Netz notwendig wurden. In diesem Zusammenhang wurde von der DB Netz eine spezielle Berücksichtigung der dynamischen Lasteintragung, eine fachtechnische Begleitung sowie eine meßtechnische Überwachung zur Absicherung der Gebrauchstauglichkeit und der Dauerbeständigkeit des fertiggestellten Bauwerkes gefordert. Diese Forderungen wurden vom EBA bestätigt. Die fertiggestellte Steilböschung wird zur Absicherung ihrer Gebrauchstauglichkeit und Dauerbeständigkeit auch weiterhin meßtechnisch und visuell überwacht. Dazu wurden an der Geländeoberfläche in zwei Querprofilen jeweils 5 Meßpunkten befestigt und vor Inbetriebnahme des Gleises im Oktober 1998 die ersten Messungen durchgeführt. Bis zum Jahr 2001 schließen sich Folgemessungen zum Verformungsverhalten der Böschung und zum Langzeitverhalten der Geogitter an. Dabei ist auch der Zustand der Böschungsbegrünung zu bewerten.
Geokunststoffbewehrte Erde. Bau der Steilböschung in Hennigsdorf im Druckbereich von Eisenbahnverkehrslasten
Geoplastics-reinforced soil
Der Eisenbahningenieur ; 50 , 4 ; 50-53
1999
4 Seiten, 6 Bilder, 1 Tabelle, 6 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
Eisenbahn , Bautechnik , Dammbau , Erdbau , Gleis , Flächenbedarf , Bewehrung , Langzeitverhalten , Stützmauer , Geokunststoff
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