Ein wesentliches Problem bei der Entwicklung von Offshorekomponenten, die für die Förderung in der See mit bis zu 1000 m Tiefe konzipiert wurden, ist die Vertäuung am Förderort. Die bisherigen Untersuchungen zeigen, daß die Stahltrossen sich durch Zugbelastung verdrehen, aufspleißen, Knoten bilden und dadurch verfrüht ausfallen. Dabei spielt die Bauart der Stahlseile eine große Rolle, da hierdurch die Torsionssteifigkeit und die Verdrehung mit zunehmender Zugkraft beeinflußt werden. Die einfachste Bauweise ist das Spiralkabel, welches sich durch die höchste Verdrehung bei zunehmender Zugkraft auszeichnet. Verbessert wurde dies durch die 6 Kabelbauweise, die wegen geringerer Korrosionsempfindlichkeit auch für den Einsatz im Meerwasser geeignet ist. Die beste Torsionsstabilität hat die Vielkabelkonstruktion, die infolge der außenliegenden Drähte mit geringerem Durchmesser einen geringeren Korrosionswiderstand aufweist. Problematisch bei großen Meerestiefen ist der Verbund zwischen Ankerketten und Stahlseilen. Bei Zug verdreht sich eine Kette je Kettenglied um etwa 3 Grad, was bei einer Meerestiefe von 1000 m zu einer Gesamtverdrehung von 70 führen kann. Hier sind der Einsatz von Drehelementen, die allerdings unter Zugkraft meist zu hohe Reibung aufweisen, die Vergrößerung des Seildurchmessers und die Nutzung verdrehtoleranter Seile unumgänglich.
Torsional failure of a wire rope mooring line during installation in deep water
Torsionsbruch eines Ankerdrahtseils bei der Installation in tiefem Wasser
Engineering Failure Analysis ; 6 , 2 ; 67-82
1999
16 Seiten, 10 Bilder, 9 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Englisch