Der Anteil der Schiene am grenzüberschreitenden europäischen Güterverkehr ist in den letzten Jahren ständig gesunken. Das ist unbefriedigend sowohl für die europäischen Eisenbahnen als auch für die europäischen Politiker. Die europäischen Eisenbahnen befinden sich dabei in einem Zwiespalt. Einerseits müssen sie angesichts der Wachstumsraten des grenzüberschreitenden Verkehrs ein Interesse daran haben, diesen Markt für sich zu erschließen, andererseits haben sie vielfältige andere, mit dem KLV technisch konkurrierende Geschäftsfelder. Die Gesellschaften des IKLV der Spediteure sind in der Union Internationale Rail-Route (UIRR) zusammengeschlossen. Ihre Aufgabe ist es, unter Nutzung von organisatorischen Betriebsgrößenvorteilen und Großkundenrabatten den IKLV (Internationaler Kombinierter Ladungsverkehr) für ihre genossenschaftlichen Eigentümer durchzuführen, angesichts der Vielzahl und der Heterogenität der Spediteure einerseits und der Homogenität und Marktmacht der Bahnen auf der anderen Seite eine notwendige Konzentration auf der Seite der Spediteure. Der IKLV hat relativ gute Aussichten als Containerverkehr, bei dem die Wahl des multimodalen Verkehrs wegen der einseitigen Bündelung der Verkehrsströme in den Seehäfen begünstigt ist. Diese Verkehre stellen auch logistisch geringere Anforderungen als der Huckepackverkehr und können von den Eisenbahngesellschaften oder ihren Tochtergesellschaften selbständig durchgeführt werden. Insbesondere der Anspruch der beiden großen Nordseehäfen Rotterdam und Antwerpen, eine zentrale Rolle für ganz Europa zu übernehmen, wird diese Verkehre quantitativ und entfernungsmäßig steigen lassen. Die UIRR-Gesellschaften erscheinen als die zuverlässigsten Interessenten an einer Entwicklung des IKLV, weil sie keine gegengerichteten Leistungsaufträge haben. Wo der IKLV verkehrspolitisch erzwungen wird, hat er sehr hohe Marktanteile von 20 %, wo er sich ungefördert gegen den Markt durchsetzen soll, sinken seine Anteile auf l%. Dennoch sind die Perspektiven des IKLV günstig, weil die Straßenbelastung aus Sicht der Spediteure und der örtlich betroffenen Bevölkerung untragbar wird.


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    Titel :

    Der Internationale Kombinierte Ladungsverkehr (IKLV)


    Beteiligte:
    Allemeyer, W. (Autor:in)


    Erscheinungsdatum :

    1998


    Format / Umfang :

    33 Seiten, 1 Tabelle, 12 Quellen



    Medientyp :

    Aufsatz/Kapitel (Buch)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




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