Um die wertvolle Infrastruktur effektiver zu nutzen, sollten Züge dichter hintereinander und schneller fahren. Ermöglicht würde das durch die Zugfolgezeit im relativen Bremswegeabstand. Das ist aber mit konventioneller fahrwegseitiger Signalisierung nicht möglich, da für den Folgezug permanent Ort, Geschwindigkeit und das Bremsvermögen des vorausfahrenden Zuges bekannt sein müssen. Der Einsatz eines leistungsfähigen, kontinuierlichen Zugsicherungssystems würde die Streckenleistungsfähigkeit bedeutend erhöhen. Bei der betrieblichen Auslegung von herkömmlichen Eisenbahnstrecken ist ein Kompromiß zwischen minimaler Zugfolgezeit und Streckenhöchstgeschwindigkeit zu finden. Das Fahren im relativen Bremswegabstand würde die Möglichkeit eröffnen, die Streckenhöchstgeschwindigkeit zu erhöhen ohne die Streckenkapazität zu verkleinern. Die Mischung von Zügen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Bremseigenschaften reduziert die maximale Zugfrequenz einer Strecke erheblich. Für die DB AG ist dies ein mitentscheidender Grund in Richtung artreiner Strecken zu gehen. Im Extremfall könnte die Einführung einer leistungsfähigeren Betriebsweise den Bau einer neuen Strecke überflüssig machen. Überholungen wären mit einer dichteren Zugfolge schneller abwickelbar, so daß sich auch die Kapazität von Mischverkehrsstrecken steigern ließe. Ein Eisenbahnnetz enthält aber auch Knoten, in denen der Verkehrsstrom zusammen- und auseinanderfließt. Daher muß auch die Kapazität der Knoten betrachtet werden. Oftmals stellen die Knoten den Leistungsengpaß eines Netzes dar. Die lokale Verwendung einer leistungsfähigeren Betriebsweise würde sich positiv auf das umliegende Netz auswirken. Ohne von der Fahrstraßenphilosphie abzuweichen, könnten virtuelle Zugverbände (ungekuppelte Züge im relativen Bremswegabstand) geschlossen durch Knoten hindurchfahren und die Knotenkapazität steigern.


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    Titel :

    Erhöhung der Streckenkapazität durch Fahren im relativen Bremswegabstand - ein Konzept für die Zukunft?


    Weitere Titelangaben:

    Improvement of line capacity by using relative braking distance for train operation - a concept for the future?


    Beteiligte:
    Mindel, K. (Autor:in)


    Erscheinungsdatum :

    1998


    Format / Umfang :

    12 Seiten, 7 Bilder, 3 Quellen




    Medientyp :

    Aufsatz (Konferenz)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch






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