Rohrleitungen werden grabenlos verlegt mit dem HDD (Horizontal Direktional Drilling), dem gesteuerten Horizontal-Spülbohrverfahren. Das erfolgt nach einer gründlichen Baugrunduntersuchung in der Regel mit den Verfahrensschritten Pilotbohrung, Aufweitungsbohrung und Rohreinzug. Bisher gibt es in Deutschland dafür die Beschränkung, daß bei Kreuzungen von Bahngleisen Polyethylen als Rohrmaterial nicht verwendet werden darf, insbesondere nicht für Hochdruck-Gasleitungen ohne Schutzrohrverlegung. Einen von der DB AG (Deutsche Bahn AG) zugelassenen Statiknachweis gibt es bisher nicht. Von der Ruhr-Universität Bochum wurden praktische Untersuchungen an PE-HD Gasleitungen im Bahngleiskreuzungsbereich durchgeführt. Die Gasleitungen wurden grabenlos mit HDD verlegt. Durch das Spülbohren verdichtet sich das umgebene Erdreich. Nach einiger Zeit trocknet dieser Boden wieder aus. Die Leitungsumbettung schrumpft und bekommt Risse. Dadurch senkt sich das Erdreich unter den Gleisen und unter der PE-Rohrleitung, so daß sie sich verformt. Die Untersuchungen an freigelegten Rohreinbettungen im Vergleich zum ungestörten Bodenbereich wurden mit Kameras und Messungen in bestimmten Zeitschritten durchgeführt. Die Veränderung des Bodengefüges durch das HDD darf insbesondere bei der Unterquerung von Gleisen zu keiner Setzung an der Geländeoberkante führen, um Einflüsse auf die Schienenstatik auszuschließen. Die Untersuchungen wurden als Beweissicherungsverfahren ausgelegt. Die Ergebnisse der Nivellierungsmessungen haben ergeben, daß die Verformungen an den PE-Rohren bereits beim Einziehen vorhanden waren, keine wesentlichen zusätzlichen Verformungen auftraten, was auch für die biegesteifen Rohrmaterialien PE 80, PE 100 und PE-X nicht zu erwarten war. Die Bodensetzung entsprach in Näherung des ungestörten Bodenbereiches und lag unter den zulässigen Toleranzen. Obwohl der verdichtete Spülboden ausgetrocknet war, war die Dichte des Bodens unter der Rohrleitung höher als beim ungestörten Sandboden. Durch das Spülbohren hatte sich der Boden verfestigt. Zur Vorbereitung des Genehmigungsverfahrens werden weitere Untersuchungen für die Festigkeits- sowie Unbedenklichkeitsnachweise für die Schienenunterquerung erforderlich.


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    Titel :

    Das Horizontal Directional Drilling - Einwirkungen auf das Erdreich und die Statik von PE-HD-Rohren


    Weitere Titelangaben:

    Horizontal directional drilling - Influences on the soil and the statics of HDPE pipes


    Beteiligte:
    Behrendt, F. (Autor:in)

    Erschienen in:

    Drei R International ; 37 , 10/11 ; 686-690


    Erscheinungsdatum :

    1998


    Format / Umfang :

    5 Seiten, 7 Bilder, 13 Quellen



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch





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