Niederdruckplasmareinigung im 2.45 GHz-Mikrowellenplasma wurde an einer Aluminiumlegierung AA 2024 T3511 mit und ohne anodische Nachbehandlung für Bremsscheibensysteme in der Flugzeugindustrie und Motorteilen aus Ti6Al4V bzw. gehärtetem, wärmebehandeltem Stahl erprobt. Dem O2-H2-Ar-Gasgemisch wurde auch CF4 zur Aktivierung zugesetzt. Die Werkstücke wurden mit einer Mischung aus einer kosmetischen Creme und einem synthetischen Schmierfett in organischer Lösung kontaminiert. Bei der Plasmareinigung entstehen ausschließlich flüchtige Bestandteile (CO, CO2, H2O, HF). Die Prozeßparameter sind angegeben. Die Wirksamkeit der Entfettung wurde durch folgende Methoden mit positivem Ergebnis charakterisiert: Adhäsionstest nach Auftragen einer 2K-Polyurethanbeschichtung nach der Gitterschnittmethode nach DIN 53151. Im O2-CF4-Plasma wurde der Dickenverlust aus der Massenänderung nach 10 Entfettungszyklen bei anodisch oxidierten, chromatversiegelten Al-Teilen zu kleiner 0.2 micron ermittelt. Für den in O2-CF4-Plasma behandelten Stahl wurde wegen der HF-Bildung auf Wasserstoffversprödung nach ASTM 519 mit negativem Ergebnis geprüft. Die Oberflächen-REM-Aufnahmen nach 10 Entfettungszyklen an Ti6Al4V und AA 2024 T3511 ergaben keine Änderung in der Oberflächenstruktur. Somit ist die Niederdruck-Mikrowellen-Plasmareinigung eine ökonomische und ökologische Feinstreinigungsmethode vor der Lackierung.
Low-pressure plasma cleaning: a process for precision cleaning applications
Niederdruckplasmareinigung - ein Prozeß für Feinstreinigungsanwendungen
1997
6 Seiten, 6 Bilder, 2 Tabellen, 11 Quellen
Aufsatz (Konferenz)
Englisch
Plasma (Physik) , Niederdruck , Mikrowelle , Oberflächenreinigen , Aluminiumlegierung , Titanlegierung , legierter Stahl , Luftfahrzeug , Beschichten mit Kunststoff , Adhäsion , Entfetten , Feinstbearbeitung , Gasgemisch , Sauerstoff , Wasserstoff , Argon , Rasterelektronenmikroskop , Wirtschaftlichkeit , Ökologie , Fluorkohlenstoff