Für die Klimatisierung von Flugzeugen ist die an das Haupttriebwerk gekoppelte bordeigene Klimaanlage zuständig. Bei geparkten Flugzeugen ist die Versorgung des Bordnetzes (400 Hz) über eine externe Stromzuführung an der Passagierbrücke heute nahezu Standard an allen Flughäfen. Für den weiteren Betrieb der Bordklimaanlage muß jedoch die Hilfsturbine betrieben werden. Gemessen am Nutzen (Wirkungsgrad bei 8 % bis 14 %) wird hier ein relativ hoher Schadstoffausstoß in Kauf genommen. Externe Systeme, sogennante PCA-(Pre-Conditioned-Air-)Systeme, zur Lufterneuerung, Heizung und Kühlung der geparkten Flugzeuge sind in Europa und insbesondere in Deutschland nur selten anzutreffen. Vorgestellt wird ein PCA-Gerät das aus einem Gehäuse mit Wetterschutzgitter und Luftfilter an der Ansaugöffnung, dem Zuluftgebläse, Lufterhitzer, Luftkühler und Kondensatpumpe besteht. Ein Frequenzumformer ist für die kontinuierliche Förderstromregelung des Zuluftgebläses erforderlich. Der luftseitige Anschluß am Gerät erfolgt über Anschlußstutzen. Die Zuluftführung zum Flugzeug erfolgt über flexible Schlauchleitungen. PCA-Geräte können am Kopf der Passagierbrücke, am festen Brücken- bzw. Gebäudeteil oder im Gebäudeteil eingesetzt werden. PCA-Geräte können mit dezentraler oder zentraler Wärme- und Kälteerzeugung ausrüstet sein, wobei die zentrale Versorgung in der Summe größere Vorteile bietet. Die Anforderungen an PCA-Systeme werden im wesentlichen durch die Wetterbedingungen am Einsatzort (Lufttemperatur, Luftfeuchte) und durch die zu versorgenden Flugzeugtypen bestimmt. Der jeweilige erforderliche maximale Zuluftvolumenstrom ist den Angaben der Flugzeughersteller entnehmbar. Ein Vergleich der Energieverbräuche und Kosten zeigt, daß die Energiekosten im Kühlbetrieb um den Faktor 5, im Heizbetrieb um den Faktor 6 und im Fall einer reinen Belüftung mit Außenluft um den Faktor 10 höher sind, wenn die Hilfstriebwerke eingesetzt werden. Weitere Vorteile von PCA-Systemen liegen u.a. in der drastischen Reduktion (90 %) des Schadstoffausstoßes durch Abschaltung der Hilfsturbinen, der Reduktion des Primärenergieverbrauches (74 % bis 83 %), Verschleißminderung der Hilfsturbine durch geringere Betriebszeiten und kurze Amortisationszeiten von 3 Jahren bei der Installation von PCA-Systemen.
Wirtschaftliche Luftversorgung von geparkten Flugzeugen mittels Pre-Conditiones-Air-(PCA-)System
Economic air supply of parked airplanes by means of Pre Conditioned Air (PCA) system
KI - Luft- und Kältetechnik ; 34 , 7 ; 326-331
1998
6 Seiten, 10 Bilder, 7 Tabellen, 3 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
Flugzeugklimatisierung , Umweltbeeinflussung , Klimaanlage , Flugzeug , Versorgungssystem , Stromzuführung , Lüftungsanlage , Heizungsanlage , Kühlung , Flugplatz , Kosteneinsparung , Energieeinsparung , Hilfsantriebsturbine , elektrisches Netz (Energienetz) , Zuluft , Gebläse , Lufterhitzer , Luftkühler , Kondensatpumpe , Frequenzumformer , Anforderungsliste , Auslegungsleistung , Energieversorgung , Kostenvergleich , Wirtschaftlichkeit