Eine PKW-Bremsanlage muß sowohl hohe Druckanforderungen genau und vor allem für den Komfortfall wie vom Fahrer erwartet als auch hochdynamisch für Panik- und Regelbremsungen realisieren. Eine Lösungsmöglichkeit für diese konkurrierenden Anforderungen stellt ein sogenanntes 'nasses Brake-by-Wire' dar. Hierbei handelt es sich um eine Bremsanlage, die auf den heute üblichen Radbremsen aufbaut. Allerdings existiert eine zentrale Druckmodulationseinheit, die ein Konstantdrucknetz zur Verfügung stellt, mit dem über analoge Ventile radindividuelle Druckregelkreise aufgebaut sind. Der Fahrerwunsch wird über Sensoren am Bremspedal ermittelt. Dem Analogventil kommt hierbei eine Schlüsselrolle zu. Um die Machbarkeit eines solchen Ventils zu prüfen, wurde eine Simulation des Ventils mit Rad und Konstantdruckversorgung inklusive Regelung aufgebaut. Die zentrale Fragestellung war die Realisierbarkeit einer Druckregelfunktion unter den gegebenen Randbedingungen, wie der Forderung nach geringe Leckage, den Schmiereigenschaften der Bremsflüssigkeit, Fragen der Verschmutzung und des Verklemmens des Schiebers. Aufgrund der positiven Simulationsergebnisse wurde eine Prototyp mit einen extern erworbenen Proportionalmagneten aufgebaut. Am hydraulischen Bereich des Ventils wurden kleinere Veränderungen vorgenommen. Schieber und Bohrung wurden zur Reduzierung der Leckage modifiziert. Der Proportionalmagnet ist nun Bestandteil des Ventils. Die Spule wird über das Gehäuse gesteckt, so daß sie nicht mit Flüssigkeit in Berührung kommt. Das Ventil ohne Spule kann somit vorgefertigt und sogar in einen Ventilblock integriert werden, was eine kostengünstige Lösung darstellt. Die Spule kann auch gekoppelt mit der Elektronik aufgesteckt werden.
Ein Wegeventil für den Pkw-Bereich mit Servo-Qualitäten
An analogous valve for passenger cars with servo functionally
IFK, Internationales Fluidtechnisches Kolloquium, 1 ; 1 ; 121-134
1998
14 Seiten, 10 Bilder
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch