Verkehrssicherheit spielt bei der Überprüfung des Straßennetzes und der einzelnen Netzteile bisher keine Rolle. Am Beispiel einer flächendeckenden Überprüfung der Verkehrssicherheit auf Bundesstraßen und Landesstraßen in Mecklenburg-Vorpommern wurde aufgezeigt, daß die Verkehrsunsicherheit (ausgedrückt durch Unfallzahl und Unfallschwere) im Straßennetz sehr ungleich verteilt ist. Die Verteilung der Verkehrssicherheiten kann durch die Verteilung der Verkehrsstärken im Straßennetz nicht erklärt werden, auch weil im Vergleich mit einem durchschnittlichen erreichbaren Sicherheitsniveau durch moderne Straßengestaltung und Straßenausstattung erhebliche Sicherheitspotentiale auch auf relativ geringen Anteilen des Straßennetzes vorhanden sind. Auf diesen Straßennetzteilen geschieht ein großer Teil der schweren Unfälle. Es wird daher empfohlen, eine Überprüfung des Straßennetzes nach der Verkehrssicherheit im Rahmen einer formalisierten 'Verkehrs-Sicherheits-Prüfung (VSP)' durchzuführen. Diese Methodik umfaßt folgende Arbeitsschritte: Bestimmung der Unfallauffälligkeit, Ermittlung der Verkehrsunsicherheit, Beurteilung der Gleichartigkeit, Abschätzung der Vermeidbarkeit und Entwicklung von Maßnahmenprogrammen. Im Rahmem der Richtlinienarbeit wird das Verfahren in den zuständigen Gremien der Forschungsanstalt für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) diskutiert und in die Regelwerke eingebaut werden.
Straßennetzgestaltung unter Sicherheitsgesichtspunkten
Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik ; 35 , 12 ; 341-345
1997
5 Seiten, 6 Bilder, 2 Tabellen, 6 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch