Schmiermittel bestehen seit dem vorigen Jahrhundert hauptsächlich aus Erdölprodukten. In den USA definieren SAE (Society of Automotive Engineers) und API (American Petroleum Institute) sowie die großen Hersteller ziviler und militärischer Fahrzeuge die Eigenschaften von Schmierölen für Motoren und Getriebe. Bei Benzinmotoröl unterschied API seit 1952 zwischen leicht, mittel und schwer, so daß die Typen ML, MM und MS entstanden. An deren Stelle traten 1970 die Servicekategorien von SA aufwärts; die seit 1994 erforderliche Qualität ist SH. Die römischen Ziffern I und II hinter den Buchstaben EC (Energy Conserving) zeichnen Öle mit mindestens 1,5 % bzw. 2,7 % brennstoffsparender Wirkung aus. Die Vorschriften und Testprozeduren für Dieselmotoröl wurden in schneller Folge überarbeitet, wobei die Identifizierung von militärischen und nichtmilitärischen Spezifikationen gleicher Qualität nur mittels Tabelle möglich ist. Unter den Einzelzylinder-Tests ist L-38 seit 1960 gültig. Mehrfachzylinder-Tests wurden seit 1970 entwickelt. Bei Getriebeölen sind die Anforderungen je nach Geometrie des Getriebes sehr unterschiedlich. Da das Getriebe hohen Belastungen ausgesetzt ist, wurden bereits zu Beginn des Jahrhunderts in den USA Anforderungen an Getriebeschmiermittel formuliert mit Schwerpunkt auf Viskosität. Später wurden diese in Anlehnung an die API-Servicekategorien und an entsprechende Militärfahrzeug-Spezifikationen geordnet. Transmissionsflüssigkeiten (die neben der Gleitwirkung auch kühlende und hydraulische Eigenschaften haben) unterliegen nicht der API, sondern wurden von den Firmen Ford und General Motors spezifiziert. Nichtflüssige Schmierfette, beispielsweise die Lithiumseifen von Fettsäuren, werden seit 1991 durch das National Lubricating Grease Institute klassifiziert.
A history of lubrication
Die Geschichte der Schmiermittel
Automotive Engineering ; 104 , 11 ; 77-86
1996
10 Seiten, 5 Bilder, 6 Tabellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Englisch
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