Zur Begrenzung der Entwicklungskosten und des Entwicklungsrisikos wurden bei der Entwicklung des Fahrerairbags für den ACTROS, der neuen Schwer-LKW-Generation von Mercedes-Benz, die grundlegenden Untersuchungen rechnerisch im Computer durchgeführt. Reale Crashtests dienten lediglich zur Bestätigung und zur Abnahme. Trotz des viel härteren Crashablaufs stellen sich beim Frontalaufprall auf die starre Barriere am LKW-Fahrer bei 35 km/h ganz ähnliche Beschleunigungsabläufe ein wie am Transporter-Fahrer bei 50 km/h. In beiden Fällen sind die Beschleunigungen von Kopf und Brust infolge der Wirkung von Gurt und Airbag mäßig. Die Überlebensgrenze wird durch die hohe Beckenverzögerung durch Gurt und gegebenenfalls Kniekontakt an der Brüstung markiert. Die knapp dreimal so hohe Beschleunigungsspitze am Sitzkasten des LKW wird offensichtlich durch die kurze Beschleunigungsdauer kompensiert. Die beste Wirkung des gesamten Insassenschutzsystems wird erst durch de Feinabstimmung von Sitz, Gurt, Lenkrad und Airbag aufeinander erreicht, wobei die optimale Mitwirkung des Airbags die ständige Erfassung und Auswertung aller Einflußparameter voraussetzt. Bei der Abstimmung müssen auch unterschiedlich große Fahrer berücksichtigt werden.
Der Airbag im Nutzfahrzeug
The airbag in commercial vehicles
1997
16 Seiten, 18 Bilder, 5 Quellen
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
Kraftfahrwesen | 1997
|