1992 betrug der Anteil der Gefahrguttransporte an allen Gütertransporten in Deutschland 9,75 % oder 436,3 Mio. t; hiervon wurden 216.3 Mio. t im Fernverkehr abgewickelt. Davon wurden im Eisenbahnverkehr 51.5 und im Straßengüterternverkehr 50.6 Mio. t transportiert; der Rest mit Binnen- und Seeschiffahrt. Mit der vorliegenden Studie wird der Versuch unternommen, die Potentiale für eine Verlagerung von Gefahrguttransporten vom Straßengüterfernverkehr auf den Kombinierten Verkehr (KV) quantitativ zu bestimmen. Nach einer definitorischen und statistischen Abgrenzung der Gefahrgüter erfolgt eine Darstellung des Modal split bei Eisenbahn und Straßengüterverkehr in seiner Entwicklung von 1984 bis 1992, differenziert nach 13 Gefahrgutklassen. Ergänzend wird eine Schätzung des 1994 im KV transportierten Gefahrgutaufkommens vorgenommen. Die Gütergruppen werden nach ihrem Eignungsgrad für eine Verlagerung auf den KV in 4 neue (TransCare-)Gruppierungen eingeordnet: In der Gruppe Alpha sind die zu 1OO % Gefahrtgut darstellenden Gütergruppen aus dem Bereich der Mineralölindustrie zusammengefaßt. Die Gruppe Beta enthält die zu lOO % Gefahrgut darstellenden Gütermengen der Chemischen Industrie sowie sonstige chemische Grundstoffe und chemische Erzeugnisse. ln der Gruppe Charly sind sowohl Gütergruppen verschiedener Branchen mit schwer abschätzbaren Gefahrgutanteilen, aber hohem absoluten Aufkommen, zusammengefaßt wie auch das Gefahrgut beinhaltende Speditionssammmelgut. Es folgt eine Güterstromanalyse, die Definition relevanter KV-Terminals in Deutschland und die Bestimmung deren Einzugsbereiche. Die Studie schließt mit einem Entwurf für eine Gefahrgutstrategie für den KV. Er basiert auf Expertengesprächen zur derzeitigen Situation des Gefahrgutverkehrs und der Eignung des KV für eine Verlagerung vom Straßengüterverkehr. Hierbei besitzen die Kriterien Transportpreis, Transportzeit und Sendungsverfolgung eine besondere Bedeutung. Hemmend wirken sich hinsichtlich einer stärkeren Nutzung des KV die im Vergleich zum reinen Straßentransport hohen Preise aus, frühe Schluß- und späte Bereitstellungszeiten sowie unzureichende Sendungsverfolgung. Die Terminals des KV sind nach Expertenmeinung für den Gefahrgutumschlag geeignet. Containereinsatz auch bei Gefahrgütern (Zwischenlagerfunktion). Kritisiert wird die unzureichend gelöste Haftungsfrage im KV.
Gefahrgut auf der Schiene - Potentiale und Anforderungen. Schlußbericht
Bundesministerium für Verkehr ; I-105
1996
224 Seiten, Bilder, Tabellen
(+112 S. Anhänge)
Report
Deutsch
Gefahrgut-Transport auf der Schiene
Tema Archiv | 1987
|Gefahrgut auf der Schiene noch sicherer?
IuD Bahn | 2000
|