Grenzsituationen im Straßenverkehr entstehen aus normalen Verkehrssituationen durch Fehler beim technischen System (z.B. durch Systemausfall) oder beim Fahren (z.B. falsche bzw. fehlende Informationsaufnahme, falsches Systemverständnis) oder auch durch unvorhergesehene Änderungen der äußeren Situation (z.B. plötzliches Einscheren anderer Fahrzeuge). Aufbauend auf einer begrifflichen Einordnung von Grenzsituationen mit Hilfe eines Interaktionsmodells wurden experimentelle Untersuchungen mit Versuchsfahrzeugen entworfen und durchgeführt, die mit einem ACC-System (Adaptive Cruise Control) zur automatischen Geschwindigkeits- und Abstandsregelung ausgerüstet waren. Untersucht werden sollte das Zusammenwirken zwischen dem Fahrer und dem ACC-System in Grenzsituationen im realen Verkehr. Ziel der Versuchsfahrten war es, die Auswirkungen unterschiedlicher Beschränkungen der bei Systemeingriffen aufgewandten Bremsverzögerung auf das Fahrverhalten, auf die subjektive Beurteilung des Risikos, der Beherrschbarkeit, das Systemverständnis sowie auf die Komfort- und Sicherheitseinschätzung zu untersuchen, wobei insbesondere der zeitliche Verlauf solcher Parameter über mehrere Versuchsfahrten hinweg von Interesse war. Außerdem wurde untersucht, ob und welche Präferenzen sich evtl. bei verschiedenen Fahrertypen bzgl. unterschiedlicher ACC-Systemvarianten herausbilden. Es wurde 3 Systemvarianten überprüft (weich, mittel, hart), die sich grundsätzlich in der Begrenzung der Bremsverzögerung und im zeitlichen Folgenabstand unterschieden. In den Experimenten wurden in verschiedenen 'gestellten' ACC-Situationen die Versuchspersonen beobachtet und befragt. Dazu wurden während der Fahrten Meß- und Videodaten aufgezeichnet. Die meisten Personen konnten bereits nach kurzer Zeit ACC-Situationen einordnen, die immer ohne bzw. immer mit Eingriff zu bewältigen waren. Bei der pauschal vergleichenden, subjektiven Beurteilung der eingesetzten ACC-Varianten wurde überwiegend die harte Variante bevorzugt. Insgesamt wurde die ACC-Funktion eher als Komfort- denn als Sicherheitsausrüstung angesehen.


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    Titel :

    Untersuchung des Zusammenwirkens zwischen dem Fahrer und einem ACC-System in Grenzsituationen


    Weitere Titelangaben:

    Study of drivers' co-operation with an ACC system in boarderline situations


    Beteiligte:
    Nirschl, G. (Autor:in) / Kopf, M. (Autor:in)


    Erscheinungsdatum :

    1997


    Format / Umfang :

    30 Seiten, 12 Bilder, 6 Tabellen, 13 Quellen




    Medientyp :

    Aufsatz (Konferenz)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch