Eine Verbesserung der Umsturzsicherheit bei Reisebussen, gezeigt an MAN-Reisebussen, ist ein vorrangiges Ziel der Forschung. Eine Unfallstudie, initiiert durch Reisebushersteller und Zulieferer und unter anderem ausgeführt von der TU Berlin , zeigt, daß sich 72,8 % aller Verletzten, 87 % aller Schwerverletzten und 97,5 % aller Toten auf Busumstürze oder Kollisionen mit LKWs zurückführen lassen. Kommt es zu einem Umsturz, bei dem zuerst die Dachkante aufschlägt (auch Grundlage der bisher nicht bindenden Richtlinie ECE R66), so ist mit einer Deformation im Bereich des Fensteruntergurts zu rechnen, was einen extremen Lastfall bedeutet und den Überlebensraum stark reduziert. Weiterentwickelte Busstrukturen, unter Einsatz der FE-Analyse optimiert, gehen von jeweils geschlossenen Spantringsystemen aus, die ausschließlich mit am Fensteruntergurt ungeteilten Seitenwandsäulen realisiert werden. MAN-Reisebusse verfügen über Innenrohre, die in die Seitenwandsäulen eingeschoben werden. Die Seitenwandsäulen sind mit ausgesteiften Ecken in den Unterbau eingebunden. Trotz Zertifizierung der Busstruktur nach ECE R66, ist nach Meinung MAN ein Crashversuch mit dem Gesamtfahrzeug unverzichtbar. Bezüglich eines geeigneten Rückhaltesystems wurden bisher keine übereinstimmenden Ergebnisse erzielt. Nach heutigem Kenntnisstand wird mit Beckengurten auf nicht exponierten Sitzen das beste Rückhaltesystem realisiert.
Weiterentwicklung der Umsturzsicherheit bei MAN-Reiseomnibussen
Further development of rollover safety in MAN touring coaches
Automobiltechnische Zeitschrift - ATZ ; 98 , 12 ; 662-670
1996
6 Seiten, 9 Bilder, 6 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
Omnibus , Unfall , Verkehrsunfall , Lastkraftwagen , Zusammenstoß , Verformung , Personenverkehr , Mensch , Sicherheitsanalyse , Sicherheitseinrichtung (Fahrzeuginsasse) , Strukturanalyse , Statistik , Unfallursachenforschung , Fahrzeugsicherheit , Richtlinie , Europäische Gemeinschaft , EG-Richtlinie
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