Die Dachpartie der Karosserie spielt im Fahrzeugaufbau eine zentrale Rolle. Sie übernimmt nicht nur wichtige technische Funktionen im Hinblick auf Festigkeit und Aerodynamik, sondern ist auch ein wichtiges Stylingelement. Im Innenraum bietet das Dach außerdem den Platz für Anbauteile wie Griffe, Sonnenblenden, Leuchten, Rückspiegel usw. Weiterhin muß berücksichtigt werden, daß das Dach zur Montage von Dachträgersystemen geeignet sein muß. Bei einem konventionellem Fahrzeug verbindet das Dachblech die Front-, Heck- und Seitenscheiben und bildet einen Übergang zu den Fahrzeugsäulen. Dachsysteme können als Schiebehebe-, Spoiler-, Falt- und Lamellendächer ausgebildet sein. Das Zusammenführen der verschiedenen Anforderungen unter dem Aspekt einer plattformgerechten Gestaltung des Dachbereiches führten zur Entwicklung eines Moduldachsystems. Bestehend aus sogenannte Basismodulen und Systemmodulen läßt sich das Moduldachsystem auf alle Karosserieformen applizieren. Die Module erstrecken sich über den gesamten Dachbereich - von der Front- bis zur Heckscheibe - wobei in die Basismodule ein geschlossenes Dachblech, in die Systemmodule hingegen ein Dachsystem inclusive Antrieb integriert ist. Den Adapter zwischen Fahrzeug und Modul bildet der Rahmen, mit dem sowohl Dachblech/Dachsystem, als auch Innenverkleidung fest verbunden sind. Über diese standardisierte Nahtstelle können alle Module auf dieselbe Art direkt mit der Karosserie verbunden werden. Um eine einfache Montage zu ermöglichen, wurde der Rahmen für den Einbau von oben ausgelegt und kann mit dem Fahrzeug verklebt und/oder verschraubt werden. Alle Module haben eine Innenverkleidung, an der bereits Komponenten der Innenausstattung (Leseleuchten, Bedieneinheit, elektrische Schnittstelle etc.) in das System integriert sind. Ein Moduldachsystem bietet nicht nur eine Montageerleichterung, sondern eröffnet auch auf logistischer Ebene sowie hinsichtlich des Fertigungsablaufes neue Perspektiven. In Erweiterung des Moduldachsystems ist eine Integration von Querträgern, Seitenholmen und Fahrzeugsäulen zu einem Komplettmodul realisierbar (Beispiel Porsche 911 Targa).
Moduldachsysteme für eine kundengerechte Fahrzeugindividualisierung
Modular systems for a customer orientated individualisation
Tagung der VDI-Gesellschaft Fahrzeug- und Verkehrstechnik, Entwicklungen im Karosseriebau, 1996 ; 513-534
VDI-Berichte ; 1264
1996
22 Seiten, 16 Bilder, 1 Tabelle, 6 Quellen
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
Moduldachsysteme fuer eine kundengerechte Fahrzeugindividualisierung
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