Nicht aus technischen Gründen, sondern an der Naivität des Unternehmers gescheitert ist das Projekt eines auf afrikanische Verhältnisse zugeschnittenen Geländewagens 'Africar', der aus besonders preiswerten einheimischen Materialien hergestellt werden sollte. Der Wagen hat einen Bodenabstand von 12,5 Zoll, die Karosserie besteht aus mit Kunstharz beschichtetem Sperrholz, Untergestell und Stoßstangen sind aus Stahlrohr, der Motor stammt von Citroen. Drei Prototypen absolvierten bereits 1984 eine Weltreise und erwiesen sich dabei als sehr robust und sparsam. Der Erfinder, ein englischer Ingenieur und Künstler, wollte das Projekt ohne die großen Automobilhersteller und ohne Banken allein durch private Investoren und idealistisch gesinnte vorauszahlende Käufer bewältigen. Er konnte nur 5 Wagen fertigstellen, verschwieg seine hohe Verschuldung, wurde von der Abteilung für Wirtschaftskriminalität der Polizei von Lancashire festgenommen und schließlich 1996 wegen Betrugs zu 15 Monaten Gefängnis verurteilt. Ein holländischer Lotterieunternehmer, Boudewain Poelman von der Firma Novamedia (Amsterdam) behauptet jedoch, das Geschäft fortführen zu wollen, sobald der Initiator Anthony Howarth das Gefängnis verlassen hat. Die prinzipiell verdienstvolle Herstellung eines typisch afrikanischen Geländewagens steht demnach noch aus.
Death of an African white elephant
Der Tod eines afrikanischen Wundertiers
The Engineer, London ; 283 , 7312/13 ; 39-40
1996
2 Seiten, 1 Bild
Aufsatz (Zeitschrift)
Englisch
Engineering Index Backfile | 1937
|British Library Conference Proceedings | 1995
|