Eine Verfahrensvariante des Verfestigungsstrahlens ist das Naßstrahlen. Es ist anlagentechnisch anspruchsvoller und wird deshalb angewandt, wenn höchste Anforderungen an die Oberflächengüte gestellt werden, z.B. in der Luft- und Raumfahrtindustrie sowie in der Automobilindustrie. Mit Strahlmittelkorngrößen ab 10 bis 20 nm lassen sich extrem feine Oberflächenstrukturen bzw. sehr schonende Reinigungen erzielen. Es bleiben wesentlich weniger Strahlmittelrückstände auf der Oberfläche zurück. Extrem feine Strahlmittel, die sich beim Trockenstrahlen wie Staub verhalten und schwer zu behandeln sind, lassen sich beim Naßstrahlen leicht dosieren. Sie werden dem Wasser über eine geregelte Dosierschnecke zugeführt. Das Wasser-Strahlmittel-Gemisch wird mittels Druckluft beschleunigt und auf das Werkstück gerichtet. Zerbrochene Körner und Verschmutzungen werden über einen Hydrozyklon abgeschieden. Abwasser fällt wegen des geschlossenen Kreislaufs nicht an. Der Prozeß ist vollständig reproduzierbar, und alle wichtigen Strahlparameter können auf Wunsch ausgedruckt werden. In der Flugzeugindustrie wird Naßstrahlen für das Verfestigungsstrahlen von Motorenkomponenten (Turbinenschaufeln, Getriebeteile, Turbinenschaufel-Aufnahmescheiben), in der Autoindustrie für die Reinigung von Ölwannen, Motorblöcken, Schwungrädern, Gelenkringen usw. eingesetzt.
Erhöhen der Dauerfestigkeit. Naßstrahlprozesse in der Luftfahrt- und Automobilindustrie
Improving the fatigue strength. Wet blasting in the aircraft and automotive industries
Schweizer Maschinenmarkt ; 39 ; 40-41
1996
2 Seiten, 2 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
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