Der Rohrwerkstoff Polyethylen (PE) 100 eignet sich für höhere Betriebsdrücke (bis 9 bar) und besitzt bei 20 Grad C eine Zeitstandfestigkeit von 50 Jahren bei einer tangentialen Wandspannung von 10 MPa. Die Entwicklung der ersten drei PE-Generationen und ihr Anwendungsbereich sowie die Unterschiede sind tabelliert. Für die Langzeiteigenschaften sind insbesondere die Molekülketten von Bedeutung, die länger sind als 100 kg/mol. Die Zugabe von Comonomer während der Polymerisation hat zu starken Verbesserungen geführt. Der Verzweigungsgrad hat sehr starken Einfluß auf die Dichte und den Widerstand gegenüber langsamem Rißwachstum. Die beste PE-Qualität wird erreicht, wenn die meisten Verzweigungen in die längsten Ketten eingebaut werden. Dieser Einbau geschieht durch ein zweistufiges Polymerisationsverfahren bei den neueren PE-Generationen. Vor allem die Kombination aus Kristallen und Verbindungsketten bewirkt einen hohen Widerstand gegenüber langsamem Rißwachstum. Die Dichte bei PE beeinflußt alle wichtigen Verwendungseigenschaften und wird näher betrachtet für die drei wichtigen Parameter langsames Rißwachstum, schnelle Rißfortpflanzung, Kerbunempfindlichkeit und Schweißfaktor. Die charakteristischen Eigenschaften und Dichtebereich verschiedener PE Typen sind tabelliert. Die PEs hoher Dichte, insbesondere PE 100 weisen einen sehr hohen Widerstand gegenüber langsamem Rißwachstum und schneller Rißfortpflanzung auf, so daß sie für Rohre mit Betriebsdrücken weit über 4 bar eingesetzt werden können. Die PEs mittlerer Dichte werden in der Gasversorgung durch die gute Verarbeitbarkeit, Schweißbarkeit und Kerbunempfindlichkeit ihren eigenen Platz behalten können.
Neuere Entwicklungen beim Rohrwerkstoff Polyethylen
Newer developments with the raw material polyethylene
Das Gas- und Wasserfach. Ausgabe Gas, Erdgas ; 136 , 11 ; 594-600
1995
7 Seiten, 9 Bilder, 4 Tabellen, 17 Quellen
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