Die Mehrzahl der Dichtungskonstruktionen für den Motorbereich werden aus Silikonkautschuk hergestellt. Problematisch sind die Langzeitbeständigkeit in Motor- und Getriebeöl, die geringe Ausgangsfestigkeit und die Heißölmigration. Aus diesen Gründen werden Ethylen/Acrylat-Elastomere im Automobilbereich seit Jahren vermehrt eingesetzt. Das Standard-Elastomer basiert auf einem Terpolymer das aus 55 % Methylacrylat, Ethylen und einem Monomer mit vulkanisationsfähigen Gruppen besteht. Für eine verbesserte Ölbeständigkeit wurden neue Elastomere entwickelt, die einen erhöhten Methylacrylat-Anteil aufweisen. Es wird gezeigt, daß die Ethylen/Acrylat-Elastomere für Dichtungszwecke im Motorenbereich gut geeignet sind, da die Langzeitalterungsprüfung in GM-Getriebeöl bei 150 Grad C und 3000 Stunden Lagerzeit Zugfestigkeitswerte von 85 % bis 120 % von der Ausgangszugfestigkeit ergeben und damit wesentlich besser als die Silikonpolymere abschneiden. Die Volumenquellung der Ethylen/Acrylat-Elastomere liegt während der gesamten Prüfzeit im optimalen Bereich (7 % bis 22 %). Die Volumenquellung der Silikone liegt für Dichtungszwecke zu hoch (40 % bis 50 %) und die der Polyacrylkautschuke zu niedrig (-3 % bis 4 %). Außerdem bleibt die Retention der Zugfestigkeit für die Ethylen/Acrylat-Elastomere während der gesamten Prüfzeit bei nahezu 100 %. Die Retentionswerte der Silikonelastomere fallen in diesem Zeitraum auf unter 10 % und die der Polyacrylkautschuk auf unter 60 %.
Ethylen/Acrylat-Elastomere für hohe Beanspruchung
Ethylen/acrylic-Elastomers for high demands
Gummi Fasern Kunststoffe ; 48 , 4 ; 252-257
1995
6 Seiten, 11 Bilder, 5 Tabellen, 2 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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