Die Unfallanalyse für Gabelstapler (siehe F+H 45(95)1-2,S.17-19) ergab eine hohe Unfallhäufigkeit, die entgegen der übrigen Unfallstatistik nicht abgenommen hat. Zu schnelle Kurvenfahrt - besonders mit angehobener Last - kann zu Kippunfällen führen. Solche Unfälle sind deshalb so gefährlich, weil Staplerfahrer vom Schutzdach erschlagen werden können. Die Richtlinie 86/663/EWG schreibt aber für Fahrersitz-Stapler mit einem Hub über 1,8 m ein Schutzdach zwingend vor. Das damit verbundene Sicherheitsrisiko läßt sich durch nachfolgend genannte Maßnahmen entschärfen. Ein geschlossenes Führerhaus oder zumindest seitliche Kabinentüren hält den Fahrer beim Kippen im geschützten Bereich. Sitze mit Seitenstützen und angelegte Sicherheitsgurte erhöhen ebenfalls die Sicherheit. Eine weitere Möglichkeit bietet moderne Sensortechnik, indem diese in die Steuerung eingreift und so das Kippen überhaupt verhindert. Die besten Lösungen indes dürften konstruktive Änderungen am Schutzdach selbst sein: schmalere Ausführungen mit seitlichen Stützen, eventuell automatisch klappbar oder schiebbar. Die neue Benutzer-Richtlinie 89/655/EWG sollte Mindestvorschriften über besondere Arbeitsmittel enthalten, die ein entsprechendes Schutzziel fordern. Die EG-Maschinen-Richtlinie 91/368/EWG besagt bereits, daß Schutzeinrichtungen keine zusätzlichen Gefahren verursachen dürfen. Es ist zu hoffen, daß die Hersteller die notwendigen Verbesserungen aufgreifen. Da Sicherheit auch von Käufern bewertet wird, könnte ein geändertes Fahrerschutzdach sogar verkaufsfördernd sein.
Verletzungsursache Fahrerschutzdach
Driver's cab as source of injury
Fördern und Heben ; 45 , 3 ; 129-131
1995
3 Seiten, 4 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
Mobile Arbeitsmaschine mit einem höhenverstellbaren Fahrerschutzdach
Europäisches Patentamt | 2022
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