Bergbau-Lastkraftwagen müssen wegen der engen Raumverhältnisse im Untertagebau über einen kurzen Bremsweg, gute Lenkfähigkeit und eine hohe Stabilität bei der Fahrzeugbewegung verfügen. Es wurden rechnerische Untersuchungen zum Lenk- und Bremsverhalten durchgeführt. Diese Untersuchungen führten unter anderem zur Entwicklung und experimentellen Erprobung eines neuen Bremsventils mit Servounterstützung sowie einer Servolenkung mit kombinierter Überdeckung des Schiebers im Steuerventil. Realisiert werden konnte die Verkürzung der Ansprechzeit der Bremsanlage um 40 %, was zu einem um 25 % kürzeren Bremsweg führte. Die Flatterneigung der gelenkten Räder konnte durch Verwendung eines Schiebers mit kombinierter Überdeckung im Steuerventil der Servolenkung beseitigt werden. Der Wartungs- und Reparaturaufwand an der Lenk- und Bremsanlage konnte wesentlich verringert werden. Das hat auch eine erhöhte Verfügbarkeit zur Folge. Dadurch, daß weniger Kollisionen mit den Stollenwänden vorkommen, wird der Reparaturaufwand zusätzlich reduziert. Die Optimierung des Lenkverhaltens ermöglicht auch die Reduzierung der erforderlichen Fahrwegbreite in der Grube bei Geradeausfahrt und bei Kurvenfahrten. Insgesamt gesehen führen die Arbeiten zur Steigerung der Produktivität des gesamten Abbau-Anlagenkomplexes durch generelle Erhöhung der Transportgeschwindigkeit der Fahrzeugflotte bei gleichzeitiger Verringerung der Reparatur- und Wartungszeit. Verbesserungsmöglichkeiten werden in der Erweiterung der Bremsanlage durch Antiblockier- und Antriebsschlupf-Regelsysteme gesehen. Empfohlen wird weiterhin die Einführung einer hydraulischen Rückkopplung, die Integration der Kennfeldlenkung und der aktive Eingriff in die Lenk- und Bremsanlage.
Beitrag zur Verkürzung der Brems- und Lenkzeiten von Bergbaulastkraftwagen
1994
147 Seiten, 54 Bilder, 7 Tabellen, 31 Quellen
Hochschulschrift
Deutsch
VO (EG) Nr. 561/2006 : Lenkzeiten, Lenkzeit-/Fahrtunterbrechungen, Ruhezeiten
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