Im Straßenfahrzeugbau muß, bedingt durch die Vielzahl der auf ein Fahrzeug einwirkenden Beanspruchungsparameter, mit sehr großen Streuungen der Beanspruchung eines Bauteils gerechnet werden. Da das Problem Kundenbeanspruchung bis heute nicht zufriedenstellend gelöst ist, erfolgt die Labor-Festigkeitserprobung häufig nach Prüfprogrammen, die sich von den werksinternen Dauerlaufstrecken herleiten. Obwohl die Automobilhersteller mit dieser Vorgehensweise bisher keine schlechten Erfahrungen gemacht haben, besteht die Gefahr, daß einzelne Bauteile über- aber auch unterdimensioniert werden. Daher entschloß sich Audi, eine stärker kundenorientierte Festigkeitserprobung durchzuführen, wobei natürlich auf den Erfahrungsschatz, der auf der Dauerlauferprobung beruht, nicht verzichtet wird. Dafür wurde die Audi-Kundenstrecke definiert. In der Praxis genügt eine Meßfahrt, um die Kundenbeanspruchung zu erfassen. Zur Hochrechnung wendet Audi die sogenannte Rainflow-Extrapolation an, die als zweidimensionales Verfahren die Extrapolation der Rainflow-Matrix direkt erlaubt. Das Rainflow-Verfahren, das zunächst als reines Klassierverfahren bekannt wurde, ist in den letzten Jahren zu einem Gesamtkonzept für den Prüfstandbetrieb weiterentwickelt worden und beinhaltet dann die Arbeitsschritte Rainflow-Zählung, Extrapolation, Superposition, Ommission und die Rekonstruktion. Ziel ist es, aus den verschiedenen Messungen eine 'synthetische Straße' zu mischen, die über alle Meßstellen die gleichen Schädigungsnummern aufweist, wie die auf die geforderte Laufstrecke extrapolierte Kundenstrecke, jedoch eine starke Zeitraffung beinhaltet. Die zur Zeit festgelegte Kundenstrecke ist noch wenig statistisch abgesichert. Hier muß intensiv weitergearbeitet werden. Entsprechende Meßprogramme sind geplant und sollen in den nächsten Jahren durchgeführt werden.


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    Titel :

    Festigkeitsbemessungen kundennäher


    Beteiligte:
    Beste, A. (Autor:in) / Vogler, J. (Autor:in)


    Erscheinungsdatum :

    1994


    Format / Umfang :

    17 Seiten, 19 Bilder, 15 Tabellen, 7 Quellen


    Medientyp :

    Aufsatz (Konferenz)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch