'Dual-Sourcing' bedeutet die vertragliche Festlegung eines OEM-Hersteller mit zwei Lieferanten über Lieferung und Service für ein spezifiziertes Produkt. Für den Autohersteller bedeutet das, daß er die komplette Lackiererei erstellt und sich auf die Applikation konzentriert, während die Lacklieferanten sich um die Bereitstellung des Lackes bis hin zur Schnittstelle Kabinenversorgungssystem kümmern und die bis dorthin notwendigen Einrichtungen mit eigenem Personal betreiben. Praktiziert wird dies in einem 1991 fertiggestellten Lackierwerk eines großen Automobilherstellers, das in der Endstufe 1500 Mitarbeiter beschäftigen wird. Für die Praxis des Dual-Sourcing mußte zunächst ein neues Mitarbeiter-Team geformt, ausgebildet und eingearbeitet werden. Trotz eines 'weichen' Startes des Projektes mußte der partnerschaftliche Umgang miteinander geübt werden, indem in Arbeitskreisen versucht wurde, den dringend gebrauchten neuen Geist zu wecken. Nach einem Jahr Praxiserfahrungen stehen zunächst die Kostenvorteile für den Kunden durch die Verringerung der Fertigungstiefe im Vordergrund. Vorteilhaft ist auch die Zusammenarbeit der Lacklieferanten, die zwar den Wettbewerb nicht ausschaltet; aber nicht zu einem Gegeneinander, sondern zu einem gegenseitigen Ansporn führt, der sich qualitätssteigernd auswirkt. Ob sich die langfristige Bindung nachteilig auswirkt, ist noch nicht abzusehen. Zunächst wird festgestellt, daß sich die Erwartungen sowohl des Kunden als auch der Lacklieferanten erfüllt haben.


    Zugriff

    Zugriff über TIB

    Verfügbarkeit in meiner Bibliothek prüfen


    Exportieren, teilen und zitieren



    Titel :

    Das Lieferantenkonzept 'Dual-Sourcing' am Beispiel einer neuen Lackiererei


    Beteiligte:


    Erscheinungsdatum :

    1992


    Format / Umfang :

    7 Seiten, 6 Bilder


    Medientyp :

    Aufsatz (Konferenz)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch