Die Bundesrepublik ist für den Hafen Antwerpen der größte Transitkunde. Die Attraktivität Antwerpens für deutsche Verlader verdankt es seiner geographischen Lage und den guten Verbindungswegen. Bei einem Gesamtumschlag des deutschen Güterverkehrs in europäischen Seehäfen von 185 Mio Tonnen entfallen auf Rotterdam 86,4 Tonnen, auf Antwerpen etwa 23 Mio Tonnen. In den 80er Jahren hatte der deutsche Güterverkehr von und nach Antwerpen eine Wachstumsrate von etwa 3 %, wobei vor allem der Transitanteil gewachsen ist. Von großer Bedeutung ist die direkte Verbindung Antwerpens mit dem Rhein durch den 1975 eröffneten Schelde-Rhein-Kanal. Attraktiv ist Antwerpen aber nicht nur durch günstige Verkehrsanbindungen, sondern auch durch ein günstiges Kostenniveau für die Güterabfertigung sowie die flexible Organisation. Die Tarif- und Organisationsstruktur unterscheidet sich wesentlich von denen anderer europäischer Seehäfen. Für eine ganze Reihe von Tätigkeiten der Hafenbetriebe gibt es überhaupt keine festen Tarife. Verordnungen und Ursachen werden, falls nötig, den technischen und organisatorischen Gegebenheiten angepaßt. Gemeinsame Überlegungen mit den Verladern können auch zu Tarifkorrekturen führen. Zudem sind mehrere deutsche Großunternehmen im Hafengebiet mit Niederlassungen vertreten. In Antwerpen geht man davon aus, daß die Rolle der Seehäfen in der Gesamttransportkette immer umfassender wird. Dementsprechend wartet der Hafen mit einem umfassenden Service-Angebot auf logistischer Ebene auf.
Die strategische Bedeutung des Hafens Antwerpen. Antwerpen/Bundesrepublik Deutschland: neue Herausforderung in einem sich ändernden Markt
1991
12 Seiten
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
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