Die zwischen der Fahrbahn und dem Kraftfahrzeug-Reifen wirkenden Kräfte, die durch Abbremsen oder Kurvenfahren hervorgerufen werden, führen zu einer Verformung des Reifens. Diese Verformung tritt jedoch nicht nur an der Kontaktstelle zwischen Reifen und Fahrbahn auf, sondern sie setzt sich über den gesamten Reifenumfang fort. Damit ist sie auch am Scheitelpunkt des Reifens meßbar, wo sich durch die Nähe zum Fahrwerk ein Sensor einfacher anbringen läßt. Gelingt es nun, eine Aussage über die Reifenverformung zu treffen, so existiert endlich ein Verfahren, um die auf jeden einzelnen Reifen und damit das Fahrzeug wirkenden Kräfte direkt zu bestimmen. Das SWT-Sensorsystem nutzt die elastischen Eigenschaften des Reifens aus. Ausgangspunkt ist die Magnetisierung der Reifenseitenwand, wobei die Seitenwand abwechselnd als Nord- und Südpol magnetisiert wird. Zwei am Fahrwerk angebrachte Sensoren, der eine auf Höhe des Gürtels, der andere auf Höhe der Felge, messen nun, wenn der Wechsel von Nord- zu Südpol stattfindet. Bei einem Bremsvorgang verschiebt sich der Gürtel gegenüber der Felge. Die Grenzen zwischen den Magnetpolen passieren die Sensoren zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Über die Höhe der Zeitdifferenz läßt sich die Stärke der wirkenden Längskraft ermitteln. Dies bietet ein erhebliches Potential für Regelsysteme wie ABS oder ASR.
Vereinfachte Chassisregelung. Automobilelektronik
Elektronik, München ; 47 , 17 ; 43
1998
1 Seite
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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