Daimler-Benz (Stuttgart, Deutschland) stellte kürzlich in ihrem Research and Technology Center in Palo Alto den ersten Mercedes mit kompletter Internet-Ausstattung vor. Zwar handelte es sich dabei noch um ein Studienmuster, mit dem man den Anspruch auf technologische Führerschaft bei der Informationstechnik im Fahrzeug geltend machen will, doch das Unternehmen geht davon aus, daß schon in etwa fünf Jahren die ersten Web-Autos serienmäßig vom Band laufen werden. Schon bald nach der Jahrtausendwende werden drahtlose Kommunikationstechniken des weltumspannenden Internet die Schlüsselrolle von IT und IT-Diensten im Automobilbau übernehmen. Das Daimler-Labor hat zusammen mit dem Softwarehersteller Fastline als Prototypen eines Sicherheits- und Navigationsdienstes ein Verkehrsinformationssystem für den Großraum San Francisco entwickelt. Dieses System basiert auf einem Handheld-Computer mit dem Betriebssystem Magic Cap, das auch Sony im Kleinrechner Magic Link einsetzt. Per Funkmodem erreicht der Benutzer vom Auto aus Internet-basierte Verkehrsdienste, auch öffentliche Verkehrssysteme der Region sind in den Feldversuch eingebunden. Fahrtrouten und Wegbeschreibungen können beliebig detailliert auf Knopfdruck abgerufen werden. Das Senden und Empfangen von E-Mails ist für das Internet-fähige System eine Selbstverständlichkeit. Perspektivisch soll das Fahrzeug zum fahrenden Internet-Knoten werden, jederzeit erreichbar und ständig mit allen Teilnehmern des Weltnetzes durch eine eigene IP-Adresse verbunden. Nach und nach sollen auch zusätzliche Dienste wie ein Online-Pannenservice und die gesamte Werkstatt- und Händlerorganisation einbezogen werden. Der Gateway-Rechner, ein Einplatinencomputer mit Echtzeitbetriebssystem, steuert über den CAN-Bus, ein Feldbusstandard für den Automobilbereich, mittels Embedded-System alle elektronisch kontrollierten Einheiten des Autos. Ein zweiter Bordcomputer, der im Fahrzeuginneren mehrere Bildschirme, Lautsprecher und Telefone bedienen kann, soll vor allem dienstliche Fahrten effektiver gestalten. Büroanwendungen sind ebenso möglich wie Textverarbeitung oder E-Mail und der Abruf von Web-Seiten oder Online-Games.


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    Titel :

    Hinter dem Web-Auto von Daimler-Benz rollt ein Milliardengeschäft mit Services. Internet zum Fahren: Intelligentes Computermobil soll Dienstfahrten effektiver machen


    Beteiligte:
    Bonnert, E. (Autor:in)

    Erschienen in:

    Erscheinungsdatum :

    1997


    Format / Umfang :

    1 Seite, 3 Bilder



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch





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