Der demographische Wandel und die zu erwartenden Veränderungen im Mobilitätsverhalten älterer Menschen verlangen vermehrt nach einer Anpassung von Fahrzeugen und der Infrastruktur an diese Nutzergruppe. Die vorliegende Studie befasst sich mit dem Verhalten von älteren Fahrern und ihrer Situation im Straßenverkehr. Dabei wird deren Unfallrisiko analysiert und es wird der Frage nachgegangen, auf welche Weise Fahrerassistenzsysteme dabei wirksam helfen können. Als Hauptdatenquelle für die Unfallanalyse wurden Veröffentlichungen verwendet, die hauptsächlich auf Daten von GIDAS und CCIS basieren, weiterhin wurden Unfalldaten vom statistischen Bundesamt und weitere Literaturquellen ausgewertet. Basierend auf diesen Ergebnissen wurden Möglichkeiten zur Optimierung von Fahrzeugen für ältere Fahrer entwickelt. Ergänzend dazu wurden anhand der Zulassungsstatistik vom Kraftfahrtbundesamt analysiert, welche Fahrzeuge von Senioren besonders häufig gekauft werden und welches Anforderungsprofil sich daraus ableiten lässt. Es zeigt sich, dass ältere Fahrzeugführer signifikant häufiger in Unfälle verwickelt sind, die aufgrund einer komplexen Verkehrssituation entstehen, wie zum Beispiel an Kreuzungen. Zusätzlich birgt die erhöhte Reaktionszeit ein Gefahrenpotential, wobei allerdings festgestellt werden muss, dass es sich bei älteren Fahrzeugführem um eine höchst heterogene Gruppe handelt mit sehr unterschiedlich ausgeprägten Städten und Schwächen, Das Alter selbst ist dabei ein schlechter Indikator für die Leistungsfähigkeit eines Menschen. Beim Blick auf das Verletzungsrisiko zeigt sich, dass Ältere deutlich häufiger schwere Verletzungen erleiden als das bei jungen Menschen der Fall ist, so ist beispielsweise die Anzahl der Getöteten im Vergleich zur Unfallanzahl bei Senioren deutlich höher. Auffallend häufig sind dabei Verletzungen des Brustkorbs zu beobachten. Die Kollisionsgeschwindigkeit ist ähnlich der von anderen Altersgruppen, lediglich die Gruppe "junge Fahrer" fällt durch höhere Kollisionsgeschwindigkeiten auf. Bei älteren Fahrzeugbesitzern sind drei Fahrzeugkategorien auffällig häufig vertreten: Fahrzeugmodelle, die insgesamt eine hohe Verkaufszahl erzielen, Modelle, die sich durch eine hohe Einstiegs- und Sitzposition auszeichnen und Fahrzeugmodelle, die dem oberen Preissegment zuzurechnen sind. Mit dem Ziel die Fahrzeugsicherheit für Senioren zu verbessern hat sich gezeigt, dass die Notwendigkeit besteht Fahrerassistenzsysteme individuell auf die Bedürfnisse des jeweiligen Nutzers einstellbar zu machen.
Analyse des Unfall- und Verletzungsrisikos von älteren Fahrzeuginsassen
2013
20 Seiten, 15 Bilder, 1 Tabelle, 23 Quellen
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
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