Häufige Motivationen für die Durchführung von Last- und Beanspruchungsmessungen bei Schienenfahrzeugen sind Messungen an Fahrwerks- und Drehgestellrahmen entsprechend der Freigabeprozedur nach DIN EN 13749, die Ermittlung tatsächlich auftretender Beanspruchungen bei Schadensfällen und Validierung konstruktiver Verbesserungen sowie Referenzmessungen an bauähnlichen Fahrzeugen zur Bestimmung des zur erwartenden Belastungsniveaus - insbesondere bei Straßenbahnen. Gemeinsam ist den Messdatenauswertungen die Betriebsfestigkeitsbewertung. Bei der Messung von Betriebsbeanspruchungen ist das Ziel, mit minimalem Aufwand die erforderlichen Daten zu gewinnen. Welche Daten erforderlich sind, hängt vom endgültigen Auswerteziel der Messung ab. Langzeitmessungen im normalen Fahrgastbetrieb dienen vor allem dazu, die bei Kurzzeitmessungen nicht vorkommenden Beladungswechsel und langfristige, z.B. jahreszeitenabhängige Einflüsse oder Veränderungen im Gleisnetz mit zu erfassen. Die Dauer einer Messung von Betriebsbeanspruchungen sollte so gewählt werden, dass alle erwarteten belastungsmaßgeblichen Fahr- und Gebrauchszustände erfasst werden. Eine darüber hinaus verlängerte Messdauer verbessert die Ergebnisgenauigkeit im Allgemeinen nicht mehr wesentlich. Gemessene Beanspruchungen liegen als Spannungs-Zeit-Verlauf vor. Dieser wird mittels Rainflow-Klassierung auf eine über den Parametern Spannungsamplitude und Mittelspannung aufgetragene Häufigkeitsverteilung reduziert. Die Berechnung von Ersatzamplituden in Abhängigkeit von der Mittelspannung erfolgt unter Benutzung des werkstoffspezifischen Haigh-Diagramms. Im Ergebnis entsteht das Spannungskollektiv, welches bei der Betriebsfestigkeitsbewertung die auftretende Beanspruchung repräsentiert. Die Betriebsfestigkeitsbewertung gemessener Beanspruchungen kann anhand des Auslastungsgrades oder durch Berechnung einer erwarteten Lebensdauer erfolgen. Der Berechnungsgang ist bei beiden Auswertevarianten weitgehend gleich. Durch Einsetzen der für das Bauteilleben geforderten Lastwechselzahl kann die Bauteil-Auslastung für die geforderte Lebensdauer berechnet werden. Der Bezug zu GPS-Daten ermöglicht eine direkte Zuordnung von Stellen mit hohem Schädigungseintrag zum vorhandenen Gleisnetz.


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    Titel :

    Zur Bewertung gemessener Betriebsbeanspruchungen


    Beteiligte:


    Erscheinungsdatum :

    2012


    Format / Umfang :

    3 Seiten, 3 Bilder, 7 Quellen


    Medientyp :

    Aufsatz (Konferenz)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch