Industrien grenzen sich durch Spezialgebiete voneinander ab und kennen sich nur dort gut aus. Es entstehen Industriegrenzen. Doch mit der Elektromobilität verschwimmen Industriegrenzen: Automobilindustrie und chemische Konzerne müssen stärker kooperieren. Dies nennt sich Industriekonvergenz. Erfolgreiche Unternehmen spüren frühzeitig, wenn Industriegrenzen sich ändern, und passen sich an. Als Kernbestandteil einer erfolgreichen Elektromobilitätsstrategie gilt die Batterietechnologie. Vorgestellt wird eine Publikations- und Patentanalyse der 50 größten Automobilzulieferer und Automobilhersteller sowie der 70 stärksten Akteure entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Lithiumionenbatterien für Fahrzeuganwendungen. Von den im Untersuchungszeitraum (1990 bis 2009) gefundenen Patenten stammen 48 % von den untersuchten Konzernen, davon etwa 32 % aus der Chemie und 16 % aus der Automobilindustrie. In beiden Branchen dominieren hier japanische Konzerne. Die aktivsten Konzerne aus Europa sind BASF, der französische Batteriehersteller Saft und Evonik Industries. Die Verbesserung der Batterieleistung bleibt eine große Herausforderung. Auch wenn weiterer Forschungsbedarf in diesem Feld besteht, zeigte die Untersuchung, dass es mit einer rein technischen Perspektive nicht getan ist. Unternehmen müssen außerhalb ihrer klassischen Branchen nach Partnern und Kunden suchen.
Technische Revolution und wirtschaftliche Reaktion
Nachrichten aus der Chemie ; 60 , 2 ; 143-146
2012
4 Seiten, 3 Bilder, 7 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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