Technische Risiken an fahrenden Zügen zu entdecken, bevor ein Ereignis auftritt, ist die Kernaufgabe von Zugkontrolleinrichtungen (ZKE). Während diverse ZKE von sich aus mit unterschiedlicher Zuverlässigkeit fahrzeugseitige Probleme detektieren können, kann nur eine konsequente Vernetzung wie das schweizweite, integrierte System von vernetzten Zugkontrolleinrichtungen (ZKE) der SBB, ZKE Netz V2, die reinen Messdaten mit Zugdaten anreichern (Ursprungsbahnhof, Destination, Fahrzeugliste, Kontaktdaten von Lok- und Zugführer GSM-R), sodass eine optimierte Intervention am Zug initialisiert werden kann. Mit diesem System ist es möglich, Verspätungsminuten aufgrund von Fehlalarmen praktisch auf null und Haltezeiten von Zügen mit festsitzenden Bremsen signifikant zu reduzieren. Für letzteren Vorgang erhält der Lokführer unmittelbar nach der Alarmauslösung kompetenten telefonischen Support aus dem Interventionszentrum. Es gewährleistet ferner eine Früherkennung von Problemen am Zug, die es ermöglicht, denn Zugstopp rechtzeitig so zu disponieren, so dass er den geringsten Einfluss auf die Trassenverfügbarkeit hat. Die konsequente Vernetzung von Zugkontrolleinrichtungen führt zu einer sorgfältigen und trotzdem sehr schnellen Analyse jedes Einzelfalles mit größtmöglich differenzierten Alarmbehandlungen, welche Verspätungsminuten vermeiden. Jährlich werden 390000 bei der SBB potenzielle Verspätungsminuten aufgrund von ZKE-Alarmen auf rund 90000 Minuten reduziert. Dies ist ein eindrücklicher Beweis für die Leistungsfähigkeit der eingeführten Lösungsansätze zur Vermeidung von Verspätungen und Erhöhung der Trassenverfügbarkeit. Die SBB betreibt das System nun seit fünf Jahren. Die Tatsache, dass innerhalb dieser Zeit keine einzige Entgleisung durch heiß gelaufene Achsen und Radbrüche stattgefunden hat, ist gleichzeitig ein Beweis für den Beitrag zur Sicherheit dieses Systems. Die infrastrukturübergreifende Vernetzung innerhalb eines Landes ist gelebte Realität - der nächste Schritt ist zwingend die grenzübergreifende Vernetzung im Sinne eines automatisierten Austausches von Messdaten - um rechtzeitig und bereits am Grenzbahnhof Probleme beseitigen zu können. Damit wird eine weitere Verbesserung punkto Verfügbarkeit der Trassen im grenzüberschreitenden Zugsverkehr erreicht.


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    Titel :

    Zugkontrolleinrichtungen: Grenz- und systemübergreifend vernetzt


    Beteiligte:


    Erscheinungsdatum :

    2011


    Format / Umfang :

    7 Seiten, 7 Bilder, 3 Quellen



    Medientyp :

    Aufsatz (Konferenz)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




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