Seit Beginn der1990er Jahre arbeitet die niederländische Eisenbahngesellschaft Nederlandse Spoorwegen softwaregestützt an der Optimierung von Linienauslegung, Fahrzeiten, Personal- und Materialeinsatz im Rahmen ihrer täglichen Betriebsabläufe im Personen- und Güterverkehr. Ein Ergebnis dieser Bemühungen war der Fahrplan zum Dezember 2006 für den die Abfahrtszeiten neu berechnet wurden. Nach diesem Zeitpunkt stiegen die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit (kürzere Umsteigeaufenthalte), die Verkehrsdichte, die Anzahl der Passagiere, die Pünktlichkeit und der operative Gewinn des Unternehmens. Um die Software zu entwickeln, wurden die Bedingungen und weitere Wünsche, die der Fahrplan erfüllen muss, durch mathematische Formeln ausgedrückt. Den Unbekannten (Ankunfts- und Abfahrtszeit) des Problems wurden Werte zugewiesen, so dass alle Bedingungen ei - ej >= dij erfüllt sind. Zwischen den zwei Ereignissen ei und ejmuss eine bestimmte Mindestzeit dij liegen. Dieses lineare Optimierungsproblem kann mit der Simplexmethode gelöst werden. Im Rahmen des niederländischen Fahrplanproblems gab es circa 8400 Unbekannte und 70000 Bedingungen. Der abstrakte Lösungsraum hatte damit 8400 Dimensionen. Um dieses Periodic Event Scheduling Problem lösen zu können wurde das Softwaresystem CADANS (Safiro, Almere) entwickelt.
Ein nationaler Fahrplan aus dem Computer
Spektrum der Wissenschaft ; 9 ; 76-80
2011
5 Seiten, 4 Bilder, 3 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
Betriebsstörung , Eisenbahnunternehmen , Fahrgast , Fahrplan , lineare Gleichung , mathematische Lösung , Niederlande , numerisches Verfahren , Operations Research , Optimierungsmodell , Personenverkehr , rechnerunterstützte Planung , Reisezugverkehr , Schienenverkehr , Software , Transportleistungsgrenze , Verkehrsdichte , Verkehrslenkung , Verkehrsnetz , Verkehrsstörung , Wartezeit , zeitliche Abstimmung , Zugverkehr
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