Um eine stoffliche Verwertung der Reifen zu ermöglichen, ist eine Zerkleinerung der Reifen und eine anschließend vollständige Trennung der Bestandteile Gummi, Stahl und Textilfaser notwendig. Zur Anwendung kommen dabei zwei Verfahren: die Kaltvermahlung (Cryogenvermahlung) sowie die Warmvermahlung (ambiente Vermahlung). Das von der Firma Amandus Kahl entwickelte Verfahren zur Warmvermahlung von Altreifen stellt eine kostengünstige Alternative zu den beiden herkömmlichen Verfahren dar. Die hierzu eingesetzten Flachmatritzen kommen ohne Stickstoff aus und erzeugen ein metall- und gewebefreies Granulat. Bei dem Verfahren erfolgt zunächst eine Vorzerkleinerung der Reifen auf ein Chipgröße von 50 bis 100 mm. Die Vermahlung der Reifenchips erfolgt zwischen den zylindrischen Kollerrollen und der als Lochscheibe ausgeführten, kreisförmigen Flachmatrizenpresse. Die Presse hat eine Antriebsleistung von 2 x 160 kW und verarbeitet bis zu 4,5 t Reifenchips pro Stunde zu einem Granulat von < 0,4 bis 20 mm. Nach der Vermahlung werden mittels Magnete die Stahldrähte und Stahl-Gummiverbunde abgetrennt. Die Endprodukte zeichnen sich durch eine hohe Reinheit aus. Das durch die Warmvermahlung gewonnene Gummigranulat weist gegenüber der kaltvermahlenen Granulat eine deutlich größere spezifische Oberfläche auf.
Verfahren ermöglicht die wirtschaftliche Granulierung von Altreifen
WLB - Wasser, Luft und Boden ; 55 , 3 ; 44-45
2011
2 Seiten, 4 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
Neues Verfahren ermöglicht Einsparungen bei der Granulierung von Altreifen
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