Der Lärm entlang Europas Eisenbahnstrecken, vorzugsweise verursacht vom Güterverkehr, wird in zunehmendem Maße nicht mehr akzeptiert. Hauptlärmquelle sind die durch gusseiserne Bremsklötze aufgerauten Laufflächen der Räder. Abhilfe schaffen Kunststoff-Bremsklötze, von denen derzeit zwei Bauarten in Betrieb sind: die K-Sohle (aufwändige Umrüstung, Kosten 2500 Euro/Achse) und die LL-Sohle (Umrüstung einfach, Kosten 300 - 600 Euro/Achse, aber verschleissanfälliger). Die UIC treibt die Entwicklung voran, spricht aber von Gesamtkosten von etwa 3 Mrd. Euro für die Umrüstung des europäischen Wagenparks. Die können die Bahnen nicht allein schultern, ohne Marktanteile zu verlieren, die Länder werden also zu einer Beteiligung aufgefordert. Ein Anreiz könnte über lärmabhängig gestaltete Trassenbenutzungsgebühren laufen. Für die Einführungsstrategie gibt es drei Studien. Fazit aus dem derzeit vorhandenen Wissen: Die Komplexität des Güterverkehrs-Geschäftes und seiner Prozesse verhindert die Einführung von 'einfachen' Systemen, sie geht auch nur europäisch harmonisiert, der wahrscheinliche Zeitrahmen ist mindestens 4 - 8 Jahre.
Lärmabhängige Trassenbenutzungsgebühren
Noise-dependent train-access charges
ETR - Eisenbahntechnische Rundschau ; 60 , 1/2 ; 26-30
2011
5 Seiten, 4 Bilder, 2 Tabellen, 5 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
Eisenbahngüterverkehr , Güterwagen , Lärmquelle , Radsatz , Lauffläche , Bremsklotz , Kunststoff , Kosten , Tarifpolitik , EU-Förderung