Die jüngste Weiterentwicklung des pyrotechnischen Gurtstraffers von TRW besteht in der Vereinfachung des Designs zur Kraftübertragung unter Beibehaltung der Funktionalität. Zu diesem Zweck wird beim 'Snake Pretensioner Retractor Generation 4' (SPR4) anstelle von metallischen Kugeln oder Zahnstangen ein Kunststoffkolben aus Polyamid verwendet. Durch den Einsatz von Kunststoff wird eine erhöhte Toleranzunempfindlichkei erreicht, die Vorteile bei der Komponentenbeschaffung und -montage bietet. Kern der Neuentwicklung ist das Straffkonzept, bei dem ein zylindrischer Kunststoffkolben den pyrotechnisch erzeugten Schub auf ein Zahnrad überträgt, das unmittelbar mit der Aufrollachse verbunden ist. Ein entsprechend modifiziertes Straffergehäuse führt den Kunststoffkolben und dient als Auffangraum. Zudem beherbergt es auch die Bauteile des Triebfedernsystems. Abgesehen von dem zu modifizierenden Straffergehäuse besteht der SPR4 aus nur vier Hauptkomponenten: dem einteiligen Schubmedium, dem Gasgenerator, dem Strafferrohr und dem Antriebszahnrad. Ergänzend können alle bestehenden Zusatzausstattungen des ESA-4.0-Grundaggregats wie verschiedene Torsionsstäbe zur Kraftbegrenzung, schaltbare, degressive oder progressive Kraftbegrenzer sowie die Kindersicherung genutzt werden. Als Vorteile sind zu nennen: schnellerer Gasumsatz und größere Stabilität des eingesetzten schadgasarmen Treibstoffs gegen Schwankungen der Umgebungstemperatur sowie Ladungsdifferenzen; einfacher Aufbau; zuverlässiger Einfädelvorgang; Gewichtsreduzierung; geringere Geräuschentwicklung.
SPR4 - Gurtstraffer der nächsten Generation
Automobiltechnische Zeitschrift - ATZ ; 112 , 12 ; 886-891
2010
6 Seiten, 7 Bilder, 1 Quelle
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch