Das zur Reduzierung der Kurvengeräusche im innerstädtischen Nahverkehr entwickelte Schienenbefeuchtungssystem wurde in Bielefeld auf einer Anlage getestet, deren Ausdehnung etwa 100 m beträgt und einen Teil der Schienenstrecke vor der Haltestelle und teilweise den Haltestellenbereich umfasst. Die Anlage arbeitet autark. Nähert sich eine Straßenbahn, so ermittelt sie, ob es sich um ein 8-achsiges Solofahrzeug oder um einen 16-achsigen Zug handelt und stellt dementsprechend die Spüldauer ein. Eine zuverlässige Funktion bei Frost gewährleistet die unterirdische Verlegung der Wasserleitungen und die Beheizung des letzten Stückes der oberirdisch im Gleisbett verlaufenden Düsen. Die in einem Schaltschrank untergebrachten Speicherprogrammierbare Steuerung übernimmt neben den Steuerungsaufgaben auch Überwachungs-, Sicherheits- und Inspektionsfunktionen. Die Überwachung erfolgt von der Verkehrsleitzentrale. Mit Hilfe dieses Systems konnte der Maximalpegel von 102 dB(A) auf 86 dB(A) reduziert werden. Pro Stunde werden im 10-Minuten-Takt 85 Liter Wasser für beide Fahrtrichtungen zusammen verbraucht. Das ergibt einen Tagesverbrauch von etwa 800 Litern und verursacht damit Jahreskosten von 600 bis 700 Euro. Hinzu kommen Kosten für die SPS-Steuerung und die Heizung. Gegenüber Schmieranlagen mit fetthaltigen Schmiermitteln stellt die Betauungsanlage eine echte Alternative dar. Durch Befeuchten der Gleise mit reinem Wasser ruft sie keine Nebenwirkungen an Rad und Schiene hervor. Der Einsatz von Befeuchtungsanlagen ist auf einem besonderen oder unabhängigen Bahnkörper meist problemlos möglich. In der Nähe von Straßenquerungen ist mit Vorsicht zu verfahren, weil Zweirad- und Autofahrer nicht damit rechnen, dass die Schienen bei Trockenheit feucht und glatt sein können. Hier sind u.U. entsprechende Schilder mit Warnhinweisen aufzustellen. Das Projekt hat sich im Laufe der Zeit so gut bewährt, dass bereits überlegt wird, weitere Anlagen dieser Art an verschiedenen kritischen Stellen im Stadtgebiet zu installieren. In straßenbündigen Bahnkörpern ist es allerdings kaum möglich, mit vertretbarem Aufwand eine Befeuchtungsanlage anzuordnen.


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    Titel :

    Entwicklung einer Schienenbefeuchtung. Teilprojekt. Arbeitspaket: Maßnahmen an Rad und Schiene. Schlussbericht. Verbundvorhaben Kurvengeräusche.


    Beteiligte:
    Neizel, Arthur (Autor:in)


    Erscheinungsdatum :

    2009


    Format / Umfang :

    230 Seiten, Bilder, Tabellen, 29 Quellen


    Anmerkungen:

    (+141 S. Anh.)


    Medientyp :

    Report


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch