Im Weltraum ist sehr viel orbitaler Schrott unkontrolliert unterwegs, der Satelliten und die Internationale Raumstationen gefährdet. Nun wollen die großen Weltraumnationen das Müllproblem lösen. So soll ein Radarsystem die Objekte im All erfassen und katalogisieren. Weltweit wird außerdem daran geforscht, wie der Schrott beseitigt werden kann. Jahrzehntelang hat die Raumfahrtindustrie die Satellitenbahnen wie eine Müllkippe behandelt, 6000 Tonnen Abfall trudeln um den Erdball, etwa ausrangierte Satelliten, entkoppelte Raketenstufen, verloren gegangene Astronauten-Werkzeuge, Trümmer von explodierten Tanks. Dieser Schrott vermehrt sich quasi, denn jeder Crash führt mit seinen Bruchstücken neue Kollisionen herbei. Selbst wenn ab sofort kein Müll mehr produziert wird, so gerät die Situation doch irgendwann außer Kontrolle und die Erdumlaufbahn wird unbefahrbar. Experten gehen davon aus, dass es reicht, wenn jährlich fünf große Schrottteile entfernt werden. Der orbitale Müll wird inzwischen auch ein Problem für die Satelliten. Müssen die ihren Kurs ändern, um Schrottteilen auszuweichen, so kostet das jedes Mal Treibstoff und verringert damit die Satelliten-Lebenszeit. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat einen Weltraummüll-Greifer entwickelt, ein Wartungssatellit, der mit seinem Roboterarm Weltraumtrümmer einfangen kann und diese dann über dem 200-km-Orbit abladen soll. Ein erstes Testgerät soll 2015 starten. Einen anderen Ansatz verfolgen Wissenschaftler in Großbritannien. Sie wollen Müll sammelnde Satelliten in die Trümmerwolken ausschwärmen lassen, die über ein Sonnensegel die Schrottstücke Richtung Erde drücken sollen, damit sie dort verglühen.


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    Titel :

    Orbitales Minenfeld. Ein Beinahe-Unfall der Internationalen Raumstation ISS zeigt, wie gefährlich Weltraumschrott für Astronauten und Satelliten werden kann. Nun wollen Wissenschaftler im All aufräumen


    Beteiligte:
    Menn, Andreas (Autor:in)

    Erschienen in:

    Wirtschaftswoche ; 31 ; 68-70


    Erscheinungsdatum :

    2010


    Format / Umfang :

    3 Seiten, 2 Bilder



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch