Wegen des Einsatzes korrosionsempfindlicher Al-Legierungen ist die Ablösung von Cr(VI)-haltiger Konversionsschichten für Luftfahrtanwendungen problematisch. Cr(III)-basierte Bäder zur Erzeugung von Umwandlungsschichten kommen den Erfordernissen der Luftfahrt am nächsten. Dabei ist zwischen Tauchapplikation und lokaler Applikation zu unterscheiden. Beim Badverfahren gibt es verschiedene Möglichkeiten der Badoptimierung (Zusatz organischer oder anorganischer Verbindungen), die aber möglicherweise zu einer Verringerung der Lackhaftung führen. Der derzeitige Stand sagt aus, dass für wenig korrosionsempfindliche Legierungen (AlMgMn, AlMgSi bei Cu<1,5%) die Cr(III)-Konversionsschicht als Ersatz für eine Cr(VI)-Chromatierung eingesetzt werden kann. Für korrosionsempfindliche Legierungen (AlCuMg, AlZnMgCu) ist das nicht möglich, so dass hier auf Anodisierverfahren ausgewichen werden muss. Bei der lokalen Applikation (z.B. zu Reparaturzwecken) ergibt sich ein Unterschied zur Badanwendung, da die Oberfläche angeschliffen wird und daher reaktionsfreudiger ist. Die Art des Elektrolytauftrags spielt dabei auch eine Rolle. Es können dabei sogar für die korrosionsempfindlichen Legierungen AlCuMg und AlZnMgCu die Anforderungen von 168 h Salzsprühtest erreicht werden. Auch die Lackhaftung erfüllt die gesetzten Anforderungen.
Chromatfreie Konversionsbehandlungen für Luftfahrtanwendungen
2010
31 Seiten
(+ 29 S. Folienpräsentation)
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
Chromatieren , Chromion , Dreiwertigkeit , Luftfahrt , Korrosionsschutzeigenschaft , Konversionsbeschichten , Aluminiumlegierung , Salzsprühprüfung , Tauchbad , Schleifen , Oberflächenaktivität , Aluminiummagnesiummanganlegierung , Aluminiummagnesiumsiliciumlegierung , Aluminiumkupfermagnesiumlegierung