Eine deutsche Beteiligung an der geplanten Eroberung des Mars so nah wie nie zuvor. Die US-Raumfahrt steckt in ihrer tiefsten Krise, was für Europa eine Chance darstellt. Der Raumfahrtagentur Nasa hat der amerikanische Präsident eine strategische Neuausrichtung verordnet: die Rückkehr zum Mond ist abgesagt, die Eroberung des Mars ist auf unbestimmte Zeit verschoben. Jetzt soll es die Privatwirtschaft richten: Die ersten millionenschweren Aufträge hat die Nasa bereits vergeben. Internationale Konkurrenz steht parat, Europa will aus der Rolle als Juniorpartner der USA heraustreten und die künftige Weltraumstrategie mitbestimmen. Die USA haben erkannt, dass ein gigantisches Innovations- und Investitionsprogramm nötig ist, das allein nicht zu schaffen ist. Beispiele von Technikbereichen, in denen Europa an der Spitze steht sind Robotik, Erdbeobachtung und Klimaforschung. Hilfe benötigen die USA aber auch von Russland, denn nur die Staatsholding Roskosmos verfügt nach em Auslaufen der Spaceshuttle-Flüge über eine 50 Jahre alte erprobte Technik, die den Transport von Material und Menschen ins All sicherstellen kann. Mit der Schwäche der USA sehen auch die Chinesen ihre Chancen gekommen. Ziel der Regierung ist, dass 2020 ein Chinese auf dem Mond landet. Das Weltraumprogramm ist eine Frage des nationalen Prestiges und die Fortschritte der Chinesen können sich sehen lassen. Wenn die US-Spaceshuttles Ende September 2010 nach 29 Jahren stillgelegt werden, hat die Nasa kein eigenes Transportmittel mehr, um Material und Astronauten zu der vom amerikanischen Steuerzahler finanzierten International Space Station zu bringen. Die Nasa soll sich künftig um das Entwickeln und Fördern neuer Technologien kümmern und nicht um den Transport von Menschen und Material. Selbst bei der bemannten Raumfahrt soll die Privatwirtschaft vorangehen. Die Nasa hat bereits 50 Millionen Dollar bereitgestellt, um eine kommerzielle bemannte Raumfahrt zu stärken. Nutznießer sind die Sierra Nevada Corporation, Boeing und Lockheed. Aber auch die Firma Blue Origin von Amazon-Gründer Jeff Bezos und der südafrikanische Inhaber von Paypal Elon Musk haben Aufträge der Nasa erhalten.


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    Titel :

    Mars macht mobil. Die US-Raumfahrt ist in der Krise. Europa, Russland und China stehen bereit, die Schwäche für sich nutzen. Nun sollen Privatunternehmen den Amerikanern bei der Eroberung des Roten Planeten helfen


    Beteiligte:

    Erschienen in:

    Wirtschaftswoche ; 13 ; 72-75


    Erscheinungsdatum :

    2010


    Format / Umfang :

    4 Seiten, 2 Bilder



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch