In diesem Beitrag wurde ein allgemeiner, fahrerorientierter Ansatz für die Softwarestruktur zur Steuerung und Regelung von Kraftfahrzeugantriebssträngen vorgestellt und dieser an dem Beispiel eines Parallelhybridfahrzeugs konkretisiert. Dabei wurde die historisch gewachsene Zuordnung des vom Fahrer bedienten Fahrpedals zu Drosselklappe bzw. Motormoment aufgegeben und eine Zuordnung des Fahrpedals zum Summenvortriebsmoment des Fahrzeugs gemacht. Damit ergibt sich die Möglichkeit einer Entkopplung der Bestimmung des Fahrerwunsches von der Realisierung durch die vorhandenen Antriebsstrangelemente. Die wirkungsgradgünstige Ansteuerung der Motoren und Getriebe wird dabei nicht dadurch behindert, dass beispielsweise das Schaltverhalten des Fahrers nachgebildet werden soll. Mit diesem Ansatz beeinflusst der Fahrer über das Fahrpedal also direkt die Vortriebskraft des Fahrzeugs, die von der Steuerungssoftware zu jedem Zeitpunkt nach dieser Vorgabe realisiert wird. In Simulationen konnte für das Beispiel Parallelhybridfahrzeug gezeigt werden, dass sich mit diesem Ansatz und einer einfachen Betriebsstrategie zur Verteilung der Momente auf Elektromaschine und Verbrennungsmotor für den NEFZ bereits eine Energieeinsparung von ca. 18 % ergibt. Weiteres Potenzial bietet hier sicher die Anwendung komplexerer Verfahren, wie beispielsweise eine Optimerung über die durch das Navigationssystem bekannte, kommende Fahrstrecke. Für den Fahrer ergibt sich dabei - unabhängig von diesem Verfahren der Momentenverteilung zwischen den Motoren und den verwendeten Übersetzungen der Getriebe - reproduzierbar immer die Vortriebskraft, die er mit dem Fahrpedal vorgibt.
Antriebskoordinator am Beispiel eines Parallelhybridfahrzeugs
2008
11 Seiten, 12 Bilder, 2 Quellen
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
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